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Archiv der Kategorie: Solidarität

US-Wirtschaftskrieg gegen Venezuela

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Februar 15, 2019 von BrigitteNovember 25, 2019

Liebe Leserinnen und Leser, die Bundesregierung und der Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) haben den sich selbst zum Präsidenten ernannten Abgeordneten Guaidó anerkannt und wollen ihm fünf Millionen Euro für den Putsch zur Verfügung stellen. Wir sagen: Nicht in unserem Namen, … Weiterlesen →

Veröffentlicht unter Aktuelles,Solidarität,Venezuela | Verschlagwortet mit Venezuela

José-Marti-Brigade 2017

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am April 3, 2017 von BrigitteApril 3, 2017

2017 findet wieder die José-Marti-Brigade vom 3. – 23. Juli nach Kuba statt. Es ist eine sehr informative und preiswerte Weise, Land und Leute kennen zu lernen. Das Programm ist in diesem Jahr sehr interessant. Mehr darüber in dem Aufruf. … Weiterlesen →

Veröffentlicht unter Aktuelles,Brigade "José Martí",Weitere Reisen

Kuba und Angola

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am August 2, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Der Beitrag des Internationalismus zum Sturz der Apartheid

Nelson Mandela und Fidel Castro, 26. Juli 1991, Matanzas, Kuba.  Foto: Liborio Noval

Nelson Mandela und Fidel Castro, 26. Juli 1991, Matanzas, Kuba. Foto: Liborio Noval

Kubanische Ärzte und Lehrer sind in der Welt schon eine familiäre Erscheinung; in den vergangenen fünf Jahrzehnten brachte diese Solidarität Millionen von Menschen fern der Insel Gesundheit und Bildung, und tausende von Jugendlichen aus Ländern der Dritten Welt studieren kostenlos in Kuba.

Im Gegensatz dazu ist die Hilfe von historischer Bedeutung, die Kuba nationalen Befreiungsbewegungen vor allem in Afrika geleistet hat, aus verschiedenen Gründen kaum bekannt: erstens, die in massiver Weise verkürzte oder verzerrte Darstellung dieser Geschichte in den Medien; zum zweiten die notwendige Diskretion, um das Leben der Kämpfer zu schützen, sowohl der kubanischen wie der aus anderen Ländern; und nicht zuletzt die bescheidene Zurückhaltung der Beteiligten, deren Aktionen die Geschichte der Welt veränderten.

In der Vergangenheit haben die Feinde der Revolution diesen Mangel an Wissen ausgenutzt – einschließlich den innerhalb Kubas selbst – um Lügen und Verzerrungen zu verbreiten mit der Absicht, sowohl Kuba wie auch antiimperialistische Bewegungen zu diffamieren. Sie haben versucht, die kubanischen Internationalisten mit europäischen und nordamerikanischen Söldnern zu vergleichen; sie haben ferner behauptet, dass Kuba in Angola war als Marionette der UdSSR und so eine völlig falsche Darstellung der Tatsachen geschaffen. Und es gibt diejenigen, die den Gedanken wiederholen, dass alle Bemühungen umsonst gewesen seien. Tatsächlich ist Angola ein Land reich an Diamanten und Erdöl, eine Tatsache, welche die Begehrlichkeit der Imperialisten geweckt hat. Das Einzige, was die Kubaner mitgenommen haben, waren ihre Gefallenen. Außerdem haben sie erst nach der Entscheidung über eine militärische Hilfe und nicht vorher die Sowjets informiert.

Aber jetzt haben die kubanische Regierung, die revolutionären Streitkräfte (FAR) und die beteiligten Kämpfer damit begonnen, diese Informationslücken zu füllen über das, was in Kuba das „afrikanische Helden-Epos“ genannt wird. (Übersetzt aus Granma Internacional vom 1.7.2007)

Die Solidarität Kubas mit afrikanischen Befreiungsbewegungen und erste Kontaktaufnahmen begannen schon früh nach dem Sieg der kubanischen Revolution. Als Ernesto „Che“ Guevara am 11.12.1964 vor der UNO-Vollversammlung sprach, nutzte er dieses Forum, um den Unabhängigkeitskampf der afrikanischen Völker zu unterstützen und er verurteilte die Ermordung des konkolesischen Befreiungskämpfers und ersten Präsidenten nach der Unabhängigkeit, Patrice Lumumba. Anschließend besuchte er eine Reihe afrikanischer Länder. Nachdem er seine Ämter auf Kuba niedergelegt hatte, begab er sich im Frühjahr 1965 mit einer Gruppe kubanischer Freiwilliger in die Kivu-Region im Osten des Kongo, um dort gegen die neokoloniale Marionettenregierung kämpfende Gruppen zu unterstützen. Er musste jedoch feststellen, dass die Bedingungen für die Ausweitungen dieses Kampfes ungünstiger waren als angenommen und kehrte gegen Ende des Jahres nach Kuba zurück. 1974 brach das portugiesische Kolonialregime unter dem Druck des Befreiungskrieges in seinen afrikanischen Kolonien zusammen. In Angola hatten 3 miteinander konkurrierende Bewegungen gegen die portugiesischen Besatzer gekämpft, von denen die marxistische MPLA (Volksbewegung für die Befreiung Angolas) die bedeutendste war.

Das in aller Welt wegen seiner Rassendiskriminierung verachtete südafrikanische Apartheid-Regime wurde von westlichen Regierungen als Handelspartner durchaus geschätzt und auch als verlängerter militärischer Arm, um die Völker des Kontinents zu kontrollieren und deren wirtschaftliche Ausplünderung zu sichern. Dies wurde 1975 deutlich, als südafrikanische Truppen in Angola einfielen, um die Bildung einer fortschrittlichen Volksregierung zu verhindern. Die Invasoren bewegten sich schnell auf die im Norden gelegene Hauptstadt Luanda zu. Die MPLA erbat Hilfe von der kubanischen Regierung, worauf zunächst Ausbilder nach Angola geschickt wurden. Die Lage spitzte sich jedoch so schnell zu, dass Kuba in einer geheimgehaltenen Aktion, die den Westen wie auch die östlichen Verbündeten des Landes völlig überraschte, Kampftruppen und panzerbrechende Waffen nach Luanda schickte. Die südafrikanische Invasion wurde gestoppt und die hochgerüsteten Agressoren mussten sich bis März 1976 aus Angola zurückziehen.

Kubanische Truppen blieben bis 1989 in Angola, wobei ausschließlich Freiwillige nach Afrika entsandt wurden. Insgesamt waren dort im Laufe von 14 Jahren ca. 400000 kubanische Internationalisten stationiert, mehr als 2000 ließen ihr Leben für die Unabhängigkeit des Landes. In dieser Periode kam es wiederholt zu südafrikanischen Einfällen und Teile im Süden des Landes waren lange Zeit besetzt.

Als das südafrikanische Apartheid-Regime Ende der 80er Jahre nach Jahren schwerster innerer Unruhen durch den Widerstand der unterdrückten schwarzen Bevölkerungsmehrheit seinem Ende entgegen ging, suchte die Rassisten-Regierung durch ein erneutes außenpolitisches Abenteuer Entlastung. Im Süden Angolas, bei der Stadt Cuito Cuanavale, waren große Teile der angolanischen Armee in Bedrängnis geraten und die Stadt drohte Anfang 1988 in die Hände der Südafrikaner zu fallen. Dies wäre ein schwerer Schlag für das Land gewesen. In dieser Situation brachte Kuba seine besten Truppen, Kampfflugzeuge, Panzer und Raketenbatterien ein. Das Ziel der kubanischen Führung war es diesmal, wie der renommierte italienische Historiker Piero Gleijeses schrieb, nicht nur Cuito Cuanavale vor dem Fall zu bewahren, sondern die südafrikanische Agression ein für allemal zu beenden, den Angriff zu parieren und in anderer Richtung anzugreifen. Wie es Fidel Castro später einmal in einem Vergleich beschrieben hat, „…wie ein Boxer, der mit der Linken abblockt und mit der Rechten zurückschlägt.“ Mehrfache südafrikanische Angriffe auf Cuito Cuanavale wurden abgewehrt, wobei die Angreifer schwere Verluste erlitten. Starke kubanische Verbände stießen im Gegenzug im Südosten des Landes auf die Grenze des von Südafrika völkerrechtswidrig besetzten Namibia vor. Ein in Rekordtempo ca. 150 km südlich der eigenen Verteidigungspositionen errichtetes Flugfeld ermöglichte es den kubanischen Piloten, ihren Aktionsradius gegen militärische Ziele bis ins nördliche Namibia zu verschieben. Die Luftüberlegenheit der Kubaner und der massive Vorstoß ihrer Bodentruppen führten zum Rückzug der Südafrikaner bis Ende August aus ganz Angola, gaben der Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika weiteren Auftrieb und schwächten die Verhandlungsposition Südafrikas bei den internationalen Verhandlungen über ein Abkommen zur Lage im südlichen Afrika entscheidend. Das am 22. Dezember 1988 in New York unterzeichnete Abkommen ermöglichte die Unabhängigkeit Namibias und damit die Rückkehr der kubanischen Truppen in ihre Heimat.

Anfang 1990 wurde Nelson Mandela, der Führer der schwarzen Bevölkerungsmehrheit Südafrikas, aus seiner jahrzehntelangen Haft entlassen. Bei einem Besuch in Kuba unterstrich er am 26. Juli 1991 auf einer Massenversammlung vor zehntausenden von Menschen in Matanzas die fundamentale Bedeutung der südafrikanischen Niederlage bei Cuito Cuanavale für den Zusammenbruch der Apartheid. „Die Kubaner besetzen einen speziellen Platz in den Herzen der afrikanischen Völker. Die kubanischen Internationalisten haben einen Beitrag geleistet zu Unabhängigkeit, Freiheit und Gerechtigkeit in Afrika, dessen prinzipientreuer und selbstloser Charakter ohne Parallele ist.“

(Anmerkung: Das Standardwerk über das kubanische Engagement in Afrika bis 1976 ist die umfangreiche Studie von Piero Gleijeses „Conflicting Missions: Havanna, Washington and Africa, 1959-1976“, 2002, University of North Carolina, Chapel Hill. Für diese Zusammenfassung wurden u.a. auch hinzugezogen: David Deutschmann (Hrsg.) „Changing the History of Africa“, 1989, Ocean Press, Melbourne und Piero Gleijeses „Cuito Cuanavale revisitado“, Granma Internacional vom 22.7.2007. Wie Gleijeses schreibt, befinden sich vor allem in Südafrika immer noch zahlreiche Dokumente, die diese Periode erhellen könnten, unter Geheimhaltung. In den letzten Jahren sind in Kuba einige Erinnerungen von Beteiligten sowie filmisches Material veröffentlicht worden.)

Veröffentlicht unter Cuba und Angola

Junge Europäer in Solidarität mit dem revolutionären Kuba

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am August 2, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Der nachfolgende Artikel (hier gekürzt) über die internationale Solidaritätsbrigade „José Martí“ erschien in Granma Internacional vom 7.10.2007

Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt den jungen Brigadisten/innen, die Ihre Solidarität mit Kuba zeigen wollen. (aus Granma Internacional)

Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt den jungen Brigadisten/innen, die Ihre Solidarität mit Kuba zeigen wollen. (aus Granma Internacional)

Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt den jungen Brigadisten/innen, die Ihre Solidarität mit Kuba zeigen wollen. (aus Granma Internacional)

Unter der Teilnahme überwiegend junger Menschen betätigte sich die 47. Delegation der europäischen Solidaritätsbrigade „José Martí“ seit dem 23. September auf der Insel mit landwirtschaftlichen Arbeiten, Treffen mit Personen des öffentlichen Lebens und mit Besuchen in politischen und sozialen Einrichtungen. Die Teilnehmer nahmen ferner an Konferenzen teil über die aktuelle kubanische Realität, die Situation der 5 in den USA wegen ihres Kampfes gegen den Terrorismus inhaftierten Kubaner und die Kampagne für die Aufhebung der Wirtschaftsblockade. Die Gruppe bestand diesmal aus 108 Besuchern aus 17 Ländern, wobei Großbritannien, Italien und Spanien herausragten, welche die größte Zahl der Teilnehmer stellten.

„Kuba ist ein Beispiel für die ganze Welt“

Arnold van Wezel ist ein holländischer Rekordhalter in Sachen Solidarität. Er ist Präsident der Freundschaftsgesellschaft „Cuba Vive“ und hat die Insel, an die er seine Spendencontainer schickt, in 25 aufeinanderfolgenden Jahren besucht. Diesmal begleitete ihn zum ersten Mal seine Tochter Natascha, die sehr stolz ist über die Arbeit ihres Vaters und sich der Solidaritätsarbeit anschließt. Sie hob gegenüber Granma Internacional hervor: „Mein Vater schickt Unterstützung für alle Personen, nicht nur für Studenten, auch für die Arbeiter. Die Container mit den Spenden für Krankenhäuser finanziert er selbst.“ Auch wenn man denken könnte, dass mit dem Untergang des Sozialismus in Osteuropa die marxistische Ideologie an Boden verloren hat und die Heranführung neuer Generationen an die Militanz dieser Denkweise scheinbar ausläuft, so zeigt die junge Österreicherin Katerine Unger, erst 19 Jahre alt, dass es junge Leute ihren Alters gibt, die eine aktive Rolle in der Kommunistischen Partei ihres Landes spielen wollen. Auch wenn sie meint, dass es notwendig ist, die Einbindung junger Leute in Parteistrukturen zu fördern. „In der Realität scheint es viele Jugendliche zu geben, die links eingestellt sind, sich jedoch nicht sehr für die Parteien interessieren. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, sich diesen Organisationen anzuschließen, denn es ist der einzige Weg, die jugendlichen Erwartungen zu realisieren. Ich werde dennoch auf dieser Grundlage weiterarbeiten und wenn ich in mein Land zurückkehre, werde ich sehr positiv über diese Insel berichten und über alles, was ich auf Kuba gesehen habe. Ich glaube, das Beispiel Kubas ist sehr wichtig.“

„Die Solidarität mit der Insel ist unerlässlich“

Die Ideen von Che Guevara und Fidel Castro wurden durch die kubanische Revolution zu Elementen des Bewusstseins in der Alten Welt weit jenseits der Klassiker des Marxismus. Sie inspirierten und führten dazu, dass die marxistische Ideologie in dieser Hemisphäre Wurzeln schlug. Die französische Brigadistin Chantal Nicole sieht die Notwendigkeit, diese Werte zu bewahren, um die wiedersprüchlichen Übel in ihrer Gesellschaft zu überwinden und eine Welt zu schaffen, in der die Reichtümer neu aufgeteilt werden. „Ich war immer auf dem Laufenden über die Entwicklung der Revolution. In Frankreich haben wir selbstverständlich immer Che Guevara und auch Fidel Castro bewundert. Später konnte ich dem Prozess nicht folgen, denn die französische Presse wie die Europäische haben eine Art von Embargo über die Information zu Kuba verhängt, indem sie sehr negativ berichten. Jetzt, wo ich hier bin, sehe ich, dass alles, was sie gesagt haben, vollständig falsch ist. Das Leben hier ist natürlich schwierig, aber das ist es auch in den vom Imperialismus beherrschten Ländern. In diesem Land gibt es ein enormes Bewusstsein über die Notwendigkeit, die Revolution fortzuführen, um dieses Land auf eine höhere Entwicklungsstufe zu bringen – auch wenn das, was wir gesehen haben, schon sehr gut ist. Die Solidarität mit der Insel ist unerlässlich. Als Einzelne sind wir sehr eingeschränkt, doch wenn man mit anderen spricht, entwickeln wir neue Ideen. Und das ist viel leichter, wenn wir zahlreich sind. So wie man gemeinsam viel leichter arbeitet als wenn man alleine in seiner Ecke bleibt und wenig interessante Dinge macht, ohne den tatsächlichen Zweck zu kennen.“ Eine der dieses Mal am stärksten vertretenen Organisationen war die Freundschafts-Gesellschaft Italien-Kuba, eine der größten Zusammenschlüsse der Solidarität mit der Insel, vor allem bezüglich der 5 Inhaftierten. Kommitees für die Freilassung der Kubaner gibt es in verschiedenen Städten. Sie haben neben anderen Aktivitäten die Tatsachen über den Fall bekannt gemacht. Der junge Giovanni Cadioli ist stolz darauf, seit 3 Jahren der Bewegung anzugehören und sagt, „…dass es einer der Gründe war, warum ich in meinen Ferien herkam, die kubanische Realität und die Revolution kennenzulernen. Auch, um für die Menschen zu arbeiten und mit ihnen Kontakt zu haben und durch eigenes Erleben die Lügen widerlegen zu können, die sie gegen die Insel verbreiten. Leider ist der Fall der 5 in Italien nur wenig bekannt und man denkt, dass die Blockade gegen Kuba nicht existiert.“ In dieser Form forderte das 47. Kontingent der europäischen Solidaritätsbrigade „José Martí“ die wahren Ideen der kubanischen Gesellschaft für sich ein und zeigte einmal mehr seine Verbundenheit mit einer gerechten Sache. Während die Mitglieder dieser Gruppe mehr über die Revolution erfuhren, wurde ihnen klarer, was die Beendigung der Blockade, die Freilassung der 5 in den USA inhaftierten Kämpfer gegen den Terrorismus und der Kampf für eine bessere Welt bedeuten.

Veröffentlicht unter Brigade "José Martí"

Kubanische Hilfe für Haiti

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Heike Hänsel, im Gespräch mit dem kubanischen Essayisten und Wissenschaftler Enrique Ubieta Gómez und der Botschaftsrätin an der kubanischen Botschaft, Maria Esther Fiffe: „Die kubanische Hilfe für Haiti ist ein großartiges Beispiel für Süd-Süd-Solidarität. Dieses Engagement muss auch von Deutschland und der EU unterstützt werden.“

"Diese Katastrophe ist eine Kopie von 2 früheren Erdbeben... des Kolonialismus und des Kapitalismus" (aus Granma Internacional)

„Diese Katastrophe ist eine Kopie von 2 früheren Erdbeben… des Kolonialismus und des Kapitalismus“ (aus Granma Internacional)

 

Vielen Dank, Enrique Ubieta Gómez und Maria Esther Fiffe, für die Gelegenheit zum Gespräch, auch wenn der Anlass ein trauriger ist. Nach dem katastrophalen Erdbeben in Haiti muss mit bis zu 200.000 Toten gerechnet werden. Die Hauptstadt Port-au-Prince und weitere Städte in der Umgebung sind fast völlig zerstört. Was viele westliche Medien verschweigen: Kuba gehörte zu den ersten Ländern, die nach dem Beben in Haiti Hilfe geleistet haben. Kubanische Ärztinnen und Ärzte sind bereits seit 1998, also lange vor dem Erdbeben vor Ort. Sie haben in vielen haitianischen Gemeinden die medizinische Grundversorgung aufrechterhalten. Nach dem Beben wurden die von ihnen geschaffenen Strukturen zum Anlaufpunkt für viele Helfer aus anderen Ländern. Enrique, du hast eine persönliche Beziehung zu Haiti. Zur Jahrtausendwende hast du einige Monate lang das Land bereist und dabei alle kubanischen Gesundheitsstationen in Haiti besucht. Wie hast du Haiti erlebt?

Ubieta: Ich hatte damals eine Rundreise durch die mittelamerikanischen Länder gemacht. In all diesen Ländern gibt es kubanische Ärztinnen und Ärzte. Die letzte Station auf meiner Reise war Haiti, wo ich drei Monate lang mit dem Rucksack und mit öffentlichen Verkehrsmitteln – im Bus oder auf dem Lastwagen – durch das ganze Land gefahren bin. Meist war ich der einzige Weiße weit und breit. Die Leute halten zunächst einmal jeden Weißen für reich. Wenn ich Platz nahm in einem der überfüllten Busse oder auf der Ladefläche eines Lasters, fingen die Menschen natürlich an zu tuscheln. Aber schließlich war ich immer wieder überrascht, wie gastfreundlich und hilfsbereit die Menschen sind.

Wir Kubaner haben zu Haiti ein besonderes Verhältnis. Unser Nationalheld José Marti hat einige Zeit in Haiti verbracht. Ich habe in Cap-Haïtien das Haus besucht, in dem er 1892 gewohnt hat. Unser Dichter Alejandro Carpentier beschrieb in seinem Roman „Das Reich von dieser Welt“ die magisch-religiöse Kraft der haitianischen Kultur, die bereits im Unabhängigkeitskrieg Ende des 18. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle gespielt hat. Auch gab es während des ganzen 20. Jahrhunderts haitianische Migration nach Kuba, um die sich viele Geschichten ranken. Unter den kubanischen Ärztinnen und Ärzten, die nach dem Hurrikan George 1998 nach Haiti gingen, waren viele haitianischer Herkunft

. Unter welchen Umständen arbeiten die Kubanerinnen und Kubaner in Haiti?

Ubieta: Als ich nach Haiti kam, war ich von der unglaublichen Armut geschockt. Nach meiner Reise durch Mittelamerika dachte ich, ärmer geht es nicht mehr. Aber Haiti ist tatsächlich noch ärmer. Die Menschen sind gezwungen, irgendwie mit Handel und kleinen Dienstleistungen zu überleben. Auch der Staat ist arm. Die öffentlichen Krankenhäuser haben kein Geld, um ihre Ärzte zu bezahlen. Sie müssen deshalb Gebühren von den Patienten erheben. Wer nicht bezahlen kann, wird nicht behandelt. Egal, wie schwer verletzt er oder sie ist. Die kubanischen Ärztinnen und Ärzte waren aus ihrer Heimat natürlich anderes gewöhnt. Sie führen in Haiti Behandlungen kostenlos durch. Aber aufgrund des großen Andrangs sind sie gezwungen, die schwersten Fälle auszusuchen. Schwangere und Kinder haben immer Vorrang. Viele andere müssen immer wieder vertröstet werden. Das ist für die Ärztinnen und Ärzte sehr belastend.

Eines Tages besuchte ich mit einem kubanischen Arzt einen Patienten, der auf der Insel La Tortue in einer kleinen Hütte am Strand lebte. Er befand sich in einem ernsten Zustand. Plötzlich tauchte zwischen der Insel La Tortue und der haitianischen Küste ein riesiges blütenweißes Kreuzschiff auf. Wie eine schwimmende Stadt. Luxus pur. Wir konnten die Menschen auf dem Schiff nicht erkennen – und ich bin sicher, sie uns auch nicht. Es war ein skurriler Moment: Zwei unterschiedliche Welten auf kleinstem Raum, die sich gegenseitig nicht wahrnehmen.

Heike, Sie haben 2007 eine Delegation des Entwicklungsausschusses in Haiti geleitet. Wie waren deine Eindrücke damals?

Hänsel: Mir ging es ähnlich wie Enrique. Ich war ebenfalls geschockt. Auf derselben Reise haben wir Nicaragua besucht, das ebenfalls zu den ärmsten Ländern der Region zählt. Aber welch ein Unterschied! Man merkt noch, dass es in Nicaragua einmal eine sozialistische Revolution gegeben hat. Aus der damaligen Zeit sind noch viele Strukturen vorhanden. In Haiti hingegen gibt es das nicht. Als ich damals mit dem Auto ins Zentrum von Port-au-Prince fuhr, konnte ich es als solches gar nicht ausmachen. Ich dachte, ich befände mich noch in den Armenvierteln der Peripherie – und das trotz der jahrelangen UN-Präsenz, trotz der vielen Milliarden Dollar, die die Militärmission MINUSTAH kostet. Die größte Herausforderung wird sein, in Haiti endlich eine Infrastruktur für die Bevölkerung aufzubauen. Ich möchte Enrique in diesem Zusammenhang fragen, wie er die Hilfe und die starke Militärpräsenz der USA in Haiti beurteilt.

Ubieta: Die Losung in diesem Moment lautet: Jede Hilfe für Haiti wird gebraucht. Alle Bedingungen, die nötig sind, damit Hilfe geleistet werden kann, müssen geschaffen werden. Aber es wäre besser, wenn die Vereinten Nationen die Koordination der Hilfe übernehmen würden.

Enrique, was können Sie über den Umfang der kubanischen Hilfe für Haiti vor und nach dem Erdbeben sagen?

Ubieta: Die kubanische Unterstützung läuft seit Dezember 1998. Damals hatte Fidel Castro den Industrieländern eine Kooperation für Haiti vorgeschlagen und sie gebeten, Medikamenten, Material und Apparate beizusteuern. Er hat nicht einmal eine Antwort erhalten. Wir haben es also allein gemacht. Nach dem Durchzug des Hurrikans George war Hilfe dringend geboten. Seit damals waren über 6000 kubanische Ärztinnen, Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger in Haiti im Einsatz. Gleichzeitig sollte die Unterstützung nachhaltig und nicht dauerhaft von der Anwesenheit kubanischer Ärztinnen und Ärzte abhängig sein. Wir haben deshalb angefangen, in Kuba haitianische Medizinerinnen und Mediziner auszubilden.

Zum Zeitpunkt des Erdbebens waren über 400 Kubanerinnen und Kubaner bereits vor Ort. Gemeinsam mit 240 in Kuba ausgebildeten haitianischen Medizinerinnen und Medizinern konnten sie schnell reagieren. In der Woche nach dem Beben haben sie 14.551 Verletzte versorgt und dabei 1252 chirurgische Eingriffe vorgenommnen. Sie konnten auf ein funktionierendes System zurückgreifen, von dem nun auch Helfer aus anderen Ländern profitieren. In den kubanischen Krankenhäusern arbeiten jetzt auch Ärztinnen und Ärzte aus Venezuela, Chile, Mexiko, Kolumbien, Kanada, Spanien und anderen Ländern. Sogar Nonnen arbeiten mit uns zusammen.

Rechnen Sie damit, dass diese in der Not geborene internationale Zusammenarbeit ein Modell für die Zukunft wird?

Ubieta: Ich hoffe das. Kuba ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten, und kann viele Erfahrungen aus der Arbeit in zahlreichen lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern in eine solche Zusammenarbeit einbringen. Wir haben allein in Haiti über 100.000 Erwachsene alphabetisiert.

Wir alle haben eine Schuld gegenüber Haiti abzutragen. Ich erinnere daran, dass Haiti die erste schwarze Republik und der erste unabhängige Staat Lateinamerikas war. Es hat den südamerikanischen Freiheitskämpfer Simon Bolívar unterstützt. Die Abschaffung der Sklaverei haben die Haitianerinnen und Haitianer selbst erkämpft und nicht von Frankreich als Gnade entgegengenommen.

Hänsel: Ich habe die Hoffnung, dass die schlimme Situation in Haiti die internationale Solidarität mobilisiert und eine neue Atmosphäre der Zusammenarbeit geschaffen hat. Immerhin gibt es nun die positive Erfahrung der gemeinsamen Hilfe über alle Grenzen hinweg. Diese positive Erfahrung müssen wir zum EU-Lateinamerika-Gipfel im Mai in Madrid tragen: als Appell für neue solidarische und gleichberechtigte Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika bzw. zwischen der EU und Kuba. Kooperation statt Dominanz – die gemeinsame Hilfe für Haiti könnte ein Anfang sein.

Die Fraktion DIE LINKE arbeitet ja bereits eng mit den Botschaften Kubas, Venezuelas und anderer linker Regierungen in Lateinamerika zusammen. Wir werden die Forderung in den Bundestag bringen, das kubanische Kooperationsangebot von 1998 unter den aktuellen Bedingungen endlich aufzugreifen. Dazu werden wir noch vor dem Gipfel einen parlamentarischen Antrag vorbereiten und vorschlagen, dass Deutschland eine solche Entwicklungspartnerschaft mit Kuba zugunsten von Haiti aufnimmt. Kuba hat seine entwicklungspolitische Kompetenz bereits eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die lange Tradition internationaler Solidarität, die Kuba vorweisen kann, ist weltweit einmalig und verdient unsere Unterstützung. Initiativen von Nichtregierungsorganisationen, die darauf ausgerichtet sind, die Arbeit der kubanischen Ärztinnen und Ärzte in Haiti durch private Spenden zu unterstützen, sind dazu eine gute Ergänzung.

Fiffe: Vielen Dank, Heike Hänsel, für diese sehr gute Initiative. Die kubanische Seite wird ein konkretes Angebot unterbreiten, was sie zu einer solchen Dreiecks-Kooperation zugunsten von Haiti beitragen kann. Kuba ist zu einer solchen Zusammenarbeit bereit. Eine entsprechende Initiative aus Deutschland wäre uns sehr willkommen.

Es fällt auf, dass über die kubanische Hilfe in Haiti international kaum berichtet wird.

Ubieta: Ja, es ist leider immer so: Schlechte Nachrichten aus Kuba erscheinen in den westlichen Zeitungen auf Seite 1, alles Gute, das aus Kuba kommt, wird verschwiegen oder auf hintere Seiten verbannt. In der spanischen Zeitung El Pais wurden kürzlich auf einer Weltkarte die Länder markiert, die jetzt in Haiti aktiv sind. Kuba tauchte nicht auf. Das macht uns traurig und wütend. Andererseits sind wir Kubaner an diese Art der Fehlinformation gewöhnt. Und natürlich leisten wir die Hilfe nicht, um eine gute Presse zu bekommen. Haiti ist jetzt ein Theaterschauplatz. Alle Welt will im Scheinwerferlicht stehen. Als die Scheinwerfer noch nicht angeworfen waren, hat leider niemand nach Haiti geschaut.

Interview: Alexander King linksfraktion.de, 25. Januar 2010

Veröffentlicht unter Solidarität für Haiti

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