Coronavirus und Kuba
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir sorgen uns um euch und hoffen, dass ihr alle gesund seid.
Für einen Überblick, wie es derzeit in Kuba aussieht, empfehlen wir die Webseite www.netzwerk-cuba.de
Der Vorstand des Netzwerk Cuba e.V. schreibt dazu:
Wir sorgen uns nicht nur um uns, sondern als Freunde Cubas auch um dieses Land, das aus unserer Sicht besonders gut vorbereitet ist auf das Umgehen mit einer solchen Situation: das ein öffentliches und qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem und langjährige Erfahrung mit der Bekämpfung von Infektionen auch unter kritischen sozialen Bedingungen hat, eine entschlossene Regierung mit zielgerichteten Maßnahmen und vor allem ein im solidarischen Umgang miteinander erfahrenes Volk. Aber auch Cuba ist Teil der globalisierten Welt. Es leidet verstärkt unter der völkerrechtswidrigen Blockade, die in der letzten Zeit immer mehr ausgeweitet wurde, und darunter, dass mit dem Zusammenbruch des Tourismus eine wichtige Einnahmequelle fehlt.
Die konkreten Daten verändern sich ja täglich: am 23. März 2020 zählte Cuba 35 festgestellte Infektionen, davon 2 Fälle mit schweren gesundheitlichen Problemen, einer im kritischen Zustand, einer verstorben. 33 der Infizierten kamen unmittelbar von Reisen ins Land. 954 Menschen befinden sich in der Isolierung, 30 773 sind unter „häuslicher Quarantäne“.
Wie bei uns sind öffentliche Veranstaltungen ausgesetzt, geht es um Kontaktvermeidung und Hygienemaßnahmen, die Schulen sind allerdings weiterhin im Betrieb, Einreisen nach Cuba sind nur noch für Inländer mit Quarantäne möglich. Alle Bestrebungen richten sich darauf, das Wirtschaftsleben so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, nachdem der Tourismus auf allen Ebenen zum Erliegen gekommen ist, und damit gewaltige Devisenausfälle bei steigenden Preisen im internationalen Austausch verursacht.
Und dennoch erfüllt uns mit Stolz, dass Cuba sich auch in dieser angespannten Situation solidarisch verhält, einem Kreuzfahrtschiff mit Infizierten das Anlegen und Ausfliegen gestattet, Hilfsbrigaden nach Italien, Venezuela und in andere karibische Staaten entsendet hat, mit Material und vor allem erfahrenem Personal, das selbst hierzulande schon äußerst knapp ist.
Und hier noch eine Nachricht über einen Arzt, der 2016 auch in Hamburg eine Veranstaltung (Ebola-Rundreise) bestritten hat.
Liebe Freund*innen,
ich bekam heute die Information, dass unser Freund Graciliano Díaz Bartólomo einer der Ärzte der Brigade Henry Reeve ist, die gerade in Italien angekommen ist und unter der Kälte dort leidet. Mit ihm haben wir 2016 die Ebola-Rundreise durchgeführt. Ihm und seinen companer@s ein gutes Gelingen und eine gesunde Rückkehr. Wir sollen alle Freund*innen in Deutschland recht herzlich grüßen.
LG
Klaus