El Movimiento 26 de Julio (M-26-7)

Fahne El Movimiento 26 de Julio (M-26-7)

Ein Motiv, welches in Kuba allgegenwärtig ist, aber auch bei uns in Zusammenhang mit der kubanischen Revolution immer wieder auftaucht, ist die Fahne mit der weißen 26 auf rot-schwarzem Untergrund. Die Geschichte der Bewegung des 26. Juli ist zugleich die Geschichte des revolutionären Kampfes, der am 1. Januar 1959 siegreich endete und eine neue Zeitrechnung einleitete.

 

Im März 1952 riss der Ex-General Fulgencio Batista mit einem Putsch kurz vor dem nationalen Wahltermin die Macht an sich. Batista hatte bereits von 1934-40 als Diktator und von 1940-44 als nach „freien Wahlen“ ernannter Präsident auf Kuba regiert. Seinem Coup folgte die Absage der Wahl, bei der eine fortschrittlich orientierte Reformbewegung, die Orthodoxe Partei, als Favorit galt. Durch ihren möglichen Wahlsieg fühlten sich gesellschaftliche Kreise bedroht, die eng mit US-amerikanischen Wirtschaftsinteressen verbunden waren. Diese Vorgänge verstärkten die Unzufriedenheit mit der politischen Situation auf Kuba über die Grenzen aller gesellschaftlichen Schichten hinweg.

Schuldschein der Bewegung "M-26-7". Mit solchen Anleihen wurden Mittel für den revolutionären Kampf zusammengetragen.

Schuldschein der Bewegung „M-26-7“. Mit solchen Anleihen wurden Mittel für den revolutionären Kampf zusammengetragen.

Fidel Castro, ein junger Rechtsanwalt, war Teil der wachsenden Oppositionsbewegung. Er hatte sich bereits als studentischer Aktivist, als Mitglied der orthodoxen Jugendorganisation und als sozial engagierter Anwalt eine gewisse Bekanntheit erworben. Unter seiner Planung und Führung erfolgte am 26. Juli 1953 in der zweitgrößten Stadt des Landes, Santiago de Cuba, ein bewaffneter Angriff auf die Moncada-Kaserne. Ziel der Aktion war es, die dort lagernden Waffen zu übernehmen und an die Bevölkerung der Stadt zu verteilen, um einen Volksaufstand einzuleiten. Aufgrund ungünstiger Umstände und der Unerfahrenheit der meist jungen Angreifer schlug der Angriff fehl. Viele von ihnen wurden gefangengenommen, gefoltert und ermordet. Fidel Castro, sein Bruder Raúl und einige weitere Mitkämpfer, die zunächst aus der Stadt flüchten konnten, wurden später gefasst und vor Gericht gestellt. Vor dem nicht öffentlich tagenden Gericht hielt Fidel Castro seine berühmt gewordene Verteidigungsrede „Die Geschichte wird mich freisprechen“, die später im Gefängnis rekonstruiert und, in Fragmenten hinausgeschmuggelt, von seinen Anhängern gedruckt und verbreitet wurde. Sie wurde der Auslöser für eine Amnestiebewegung, auf deren Druck die Gefangenen nach weniger als zwei Jahren Haft entlassen wurden. Die Revolutionäre gingen nach Mexiko, bereiteten eine Invasion vor und kehrten im Dezember 1956 mit der Yacht „Granma“ zurück. Der 1. Januar 1959 gilt als Tag des Sieges der Revolution.

Die politische Bewegung, die Fidel Castro noch in Mexiko ins Leben rief, wurde nach dem Datum des Angriffs auf die Moncada „Bewegung des 26. Juli“ oder verkürzt „M-26-7“ genannt. Sie war von Anfang an nicht als politische Partei konzipiert, sondern sollte als breite Bewegung alle diejenigen einschließen, die unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung die Diktatur stürzen wollten. In Kuba breitete sie sich im Untergrund über das ganze Land aus und unterstützte den bewaffneten Kampf des Rebellenheeres. Sie ging später in der neu formierten Kommunistischen Partei Kubas auf.