Die kubanische Flagge

Die kubanische Flagge

hat eine längere Vorgeschichte, als zumeist vermutet wird. Sie war bereits ein Symbol des antikolonialen Befreiungskampfes während des 19. Jahrhunderts und wurde nach dem Sieg der Revolution im Jahre 1959 unverändert als Nationalflagge beibehalten.

Sie wurde entworfen von General Narciso López, einem gebürtigen Venezolaner, der im frühen 19. Jahrhundert in der spanischen Kolonialarmee gegen Simon Bolívar gekämpft hatte. Er kam als Flüchtling nach Kuba, wechselte die Seiten und wurde dort Mitglied einer antikolonialen Bewegung mit starken Tendenzen eines Anschlusses von Kuba an die Vereinigten Staaten.

Das Museum der Revolution in Havanna

Das Museum der Revolution in Havanna

Die Arbeit an der Flagge begann im Jahre 1849. In Übereinstimmung mit den republikanischen und liberalen Idealen jener Zeit wählte man die Farben rot, blau und weiß in Anlehnung an die nordamerikanische wie an die französische Revolution. Die drei blauen Streifen repräsentierten die militärische Untergliederung Kubas (Westen, Zentrum und Osten). Während das gleichseitige rote Dreieck vermutlich der Symbolik der Freimaurerbewegung entlehnt wurde, welcher viele der Verschwörer angehörten, so ist der einzelne weiße Stern eine Referenz an den Lone Star der texanischen Flagge.

Die Flagge wehte am 19. Mai 1850 erstmals über kubanischem Boden, nach der Einnahme der Stadt Cárdenas durch die Truppen von López. Er erhielt jedoch keine Unterstützung durch relevante gesellschaftliche Kräfte, sein Aufstand brach zusammen und er setzte sich in die USA ab.

Der erste kubanische Unabhängigkeitskrieg begann im Jahre 1868 unter einer neuen Flagge, die derjenigen Chiles angeglichen war, doch entschied sich eine konstituierende Versammlung ein Jahr später, auf den Entwurf von López zurückzukommen. Im Verlaufe des langen und blutigen Unabhängigkeitskrieges erhielt die Flagge eine Bedeutung, welche die ursprünglichen Absichten hinter ihrer Gestaltung verblassen ließ.