Der nachfolgende Artikel (hier gekürzt) über die internationale Solidaritätsbrigade „José Martí“ erschien in Granma Internacional vom 7.10.2007

Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt den jungen Brigadisten/innen, die Ihre Solidarität mit Kuba zeigen wollen. (aus Granma Internacional)
Die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt den jungen Brigadisten/innen, die Ihre Solidarität mit Kuba zeigen wollen. (aus Granma Internacional)
Unter der Teilnahme überwiegend junger Menschen betätigte sich die 47. Delegation der europäischen Solidaritätsbrigade „José Martí“ seit dem 23. September auf der Insel mit landwirtschaftlichen Arbeiten, Treffen mit Personen des öffentlichen Lebens und mit Besuchen in politischen und sozialen Einrichtungen. Die Teilnehmer nahmen ferner an Konferenzen teil über die aktuelle kubanische Realität, die Situation der 5 in den USA wegen ihres Kampfes gegen den Terrorismus inhaftierten Kubaner und die Kampagne für die Aufhebung der Wirtschaftsblockade. Die Gruppe bestand diesmal aus 108 Besuchern aus 17 Ländern, wobei Großbritannien, Italien und Spanien herausragten, welche die größte Zahl der Teilnehmer stellten.
„Kuba ist ein Beispiel für die ganze Welt“
Arnold van Wezel ist ein holländischer Rekordhalter in Sachen Solidarität. Er ist Präsident der Freundschaftsgesellschaft „Cuba Vive“ und hat die Insel, an die er seine Spendencontainer schickt, in 25 aufeinanderfolgenden Jahren besucht. Diesmal begleitete ihn zum ersten Mal seine Tochter Natascha, die sehr stolz ist über die Arbeit ihres Vaters und sich der Solidaritätsarbeit anschließt. Sie hob gegenüber Granma Internacional hervor: „Mein Vater schickt Unterstützung für alle Personen, nicht nur für Studenten, auch für die Arbeiter. Die Container mit den Spenden für Krankenhäuser finanziert er selbst.“ Auch wenn man denken könnte, dass mit dem Untergang des Sozialismus in Osteuropa die marxistische Ideologie an Boden verloren hat und die Heranführung neuer Generationen an die Militanz dieser Denkweise scheinbar ausläuft, so zeigt die junge Österreicherin Katerine Unger, erst 19 Jahre alt, dass es junge Leute ihren Alters gibt, die eine aktive Rolle in der Kommunistischen Partei ihres Landes spielen wollen. Auch wenn sie meint, dass es notwendig ist, die Einbindung junger Leute in Parteistrukturen zu fördern. „In der Realität scheint es viele Jugendliche zu geben, die links eingestellt sind, sich jedoch nicht sehr für die Parteien interessieren. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, sich diesen Organisationen anzuschließen, denn es ist der einzige Weg, die jugendlichen Erwartungen zu realisieren. Ich werde dennoch auf dieser Grundlage weiterarbeiten und wenn ich in mein Land zurückkehre, werde ich sehr positiv über diese Insel berichten und über alles, was ich auf Kuba gesehen habe. Ich glaube, das Beispiel Kubas ist sehr wichtig.“
„Die Solidarität mit der Insel ist unerlässlich“
Die Ideen von Che Guevara und Fidel Castro wurden durch die kubanische Revolution zu Elementen des Bewusstseins in der Alten Welt weit jenseits der Klassiker des Marxismus. Sie inspirierten und führten dazu, dass die marxistische Ideologie in dieser Hemisphäre Wurzeln schlug. Die französische Brigadistin Chantal Nicole sieht die Notwendigkeit, diese Werte zu bewahren, um die wiedersprüchlichen Übel in ihrer Gesellschaft zu überwinden und eine Welt zu schaffen, in der die Reichtümer neu aufgeteilt werden. „Ich war immer auf dem Laufenden über die Entwicklung der Revolution. In Frankreich haben wir selbstverständlich immer Che Guevara und auch Fidel Castro bewundert. Später konnte ich dem Prozess nicht folgen, denn die französische Presse wie die Europäische haben eine Art von Embargo über die Information zu Kuba verhängt, indem sie sehr negativ berichten. Jetzt, wo ich hier bin, sehe ich, dass alles, was sie gesagt haben, vollständig falsch ist. Das Leben hier ist natürlich schwierig, aber das ist es auch in den vom Imperialismus beherrschten Ländern. In diesem Land gibt es ein enormes Bewusstsein über die Notwendigkeit, die Revolution fortzuführen, um dieses Land auf eine höhere Entwicklungsstufe zu bringen – auch wenn das, was wir gesehen haben, schon sehr gut ist. Die Solidarität mit der Insel ist unerlässlich. Als Einzelne sind wir sehr eingeschränkt, doch wenn man mit anderen spricht, entwickeln wir neue Ideen. Und das ist viel leichter, wenn wir zahlreich sind. So wie man gemeinsam viel leichter arbeitet als wenn man alleine in seiner Ecke bleibt und wenig interessante Dinge macht, ohne den tatsächlichen Zweck zu kennen.“ Eine der dieses Mal am stärksten vertretenen Organisationen war die Freundschafts-Gesellschaft Italien-Kuba, eine der größten Zusammenschlüsse der Solidarität mit der Insel, vor allem bezüglich der 5 Inhaftierten. Kommitees für die Freilassung der Kubaner gibt es in verschiedenen Städten. Sie haben neben anderen Aktivitäten die Tatsachen über den Fall bekannt gemacht. Der junge Giovanni Cadioli ist stolz darauf, seit 3 Jahren der Bewegung anzugehören und sagt, „…dass es einer der Gründe war, warum ich in meinen Ferien herkam, die kubanische Realität und die Revolution kennenzulernen. Auch, um für die Menschen zu arbeiten und mit ihnen Kontakt zu haben und durch eigenes Erleben die Lügen widerlegen zu können, die sie gegen die Insel verbreiten. Leider ist der Fall der 5 in Italien nur wenig bekannt und man denkt, dass die Blockade gegen Kuba nicht existiert.“ In dieser Form forderte das 47. Kontingent der europäischen Solidaritätsbrigade „José Martí“ die wahren Ideen der kubanischen Gesellschaft für sich ein und zeigte einmal mehr seine Verbundenheit mit einer gerechten Sache. Während die Mitglieder dieser Gruppe mehr über die Revolution erfuhren, wurde ihnen klarer, was die Beendigung der Blockade, die Freilassung der 5 in den USA inhaftierten Kämpfer gegen den Terrorismus und der Kampf für eine bessere Welt bedeuten.