Dieses Projekt wird von der Hamburger Gruppe seit seiner Gründung Mitte der 90er Jahre durch Spenden unterstützt. Durch den Wegfall der Handelsbeziehungen mit den osteuropäischen Ländern war das Leben zum schwierigen Überleben geworden und es mussten neue und auch alte Wege gegangen werden.
Wie überall in der Welt gibt es auch in Kuba viele Früchte und Gemüsesorten nur zu bestimmten Jahreszeiten. Überall? Nicht ganz, denn während wir durch Importe fast alle Gemüse und Früchte dieser Welt kaufen können, hat der kubanische Staat hierfür nicht die nötigen Devisen. Deshalb ist die Nahrungsmittelproduktion sehr auf die nationalen Ressourcen beschränkt, eben jahreszeitenabhängig.
Da es kaum Gefriertruhen gibt, kommt den Kenntnissen über traditionellen Arten der Haltbarmachung wie Trocknen, sauer Einlegen und Einkochen große Bedeutung zu. In Kuba haben Vilda und Pepe, ausgebildete Chemikerin und Ingenieur, damals Neuland betreten, denn diese Verfahren waren in Kuba weitgehend unbekannt. Das Projekt in Marianao, einem Stadtteil von Havanna, fing klein an und zog bald weite Kreise.
In der Versuchsküche werden Seminare abgehalten und neue Rezepte ausprobiert. Gemüse Obst und Kräuter kommen aus dem kleinen Garten rund um das Gebäude und aus dem Garten des Kindergartens nebenan. Die Konservierungsmethoden wurden durch Broschüren, in Kalendern, in Comics für Kinder und durch regelmäßige Fernsehsendungen bekannt gemacht.
Die Projektverantwortlichen wollen auch eine Verbesserung der Essgewohnheiten bewirken, so dass mehr Gemüse und Obst auf den Tisch kommt. Solch eine Veränderung geht nur langsam und es muss früh damit begonnen werden. In vielen Schulen und Kindergärten werden die Ideen aufgegriffen, es werden Lehrgärten angelegt und es finden Kurse statt. Vilda und Pepe haben auch ein Kochbuch mit vegetarischen Rezepten veröffentlicht. Im Jahre 2009 haben wir mit einer Spende den Druck eines Buches unterstützt, das sich damit auseinandersetzt, wie durch gesunde Ernährung Krankheiten vermieden und sogar geheilt werden können.
Dieses Projekt zeigt, wie Eigeninitiative auch Fragen der Ernährung lösen kann, und dass es ein effektiver Beitrag ist, die Versorgungsprobleme im Land – verursacht durch die Wirt- schaftsblockade der USA – ein wenig abzumildern. Das Projekt wird von ausländischen Organisationen sehr gelobt und BesucherInnen gerne vorgeführt und erhielt neben vielen internationalen Preisen in Kuba die höchste nationale Auszeichnung.