Infos zu Cuba und Corona im Juni 2020
Liebe an Kuba interessierte Leserinnen und Leser,
in Hamburg wird es erst im Oktober eine Veranstaltung zu Kuba geben, aber vielleicht seid ihr an einer in Berlin am kommenden Samstag und an weiteren Infos interessiert.
Mit solidarischen Grüßen
Brigitte Schiffler für
Cuba Sí Hamburg und FG BRD – Kuba Ortsgruppe Hamburg
1. Veranstaltungen:
60 Texte gegen 60 Jahre Blockade
Mittwoch, 27. Juni, ab 11:00 Uhr
Vor der US-Botschaft, Pariser Platz, Berlin
mehr: https://www.fgbrdkuba.de/termine/flyer/20200627-60-texte-gegen-60-jahre-us-blockade.php
Und bitte vormerken:
Aktionswochen gegen die Blockade Kubas
19. Oktober bis Anfang November
Bitte vormerken: Vom 19. Oktober bis Anfang November werden in den Hauptstädten von Deutschland, Österreich, der Schweiz und in anderen europäischen Städten Aktionswochen durcheführt, um gegen die US-Blockade gegen Kuba zu protestieren. Wir rufen dazu auf, sich mit vielfältigen Aktionen zu beteiligen, sei es mit Infoständen, Kundgebungen, Ausstellungen, Musik, Lesungen oder einer Fotosession. Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt sein.
2. Wie sieht es in Kuba unter Corona-Bedingungen aus?
Kuba hat eine nationale Strategie der Überwindung der Auswirkungen des Virus entwickelt und sie zugleich anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Es wurde eine temporäre Arbeitsgruppe zur Vorbeugung und Bekämpfung des neuen Coronavirus gebildet, die vom Präsidenten und Premierminister geleitet wird, die sich wöchentlich mit Expertern und Wissenschaftlern trifft und transparent berichtet. Ziel ist die Kontrolle der Übertragungsherde, die Verringerung des Schweregrads und die Absenkung der Todesrate. Entscheidend war neben der physischen Distanz, Mund- und Nasenschutz, Tests zum Aufspüren der Krankheit, Schutz des im Gesundheitsbereich arbeitenden Personal vor allem der Einsatz von Medikamenten, die die Immunität stärken. Sie sind großflächig an Risikogruppen, etwa in Altersheimen und Kliniken, ausgegeben worden. Zehntausende Ärzte, Krankenpfleger und Medizinstudierende zogen von Tür zu Tür und befragten Anwohner nach Symptomen. Die am meisten schutzbedürftigen Familien werden individuell und prioritär betreut. Während in den anderen Ländern 80 % der schwer und kritisch erkrankten Patienten sterben, wurden in Kuba 80 % gerettet.
Nach drei Monaten haben die Neuinfektionen stark abgenommen und es hat nach mehreren Tagen keinen Toten infolge des Virus mehr gegeben. Deswegen sollen ab heute die Einschränkungen im öffentlichen Leben schrittweise und kontrolliert in drei Phasen gelockert werden, das richtet sich nach dem Verlauf des Infektionsgeschehens. Und die Maßnahmen werden auch nicht auf alle Gebiete des Landes gleichermaßen angewandt. Havanna, das Epizentrum der Pandemie, muss länger warten, um die verschiedenen Phasen zu erreichen.
In der ersten Phase bleiben Großveranstaltungen untersagt, es soll Abstand gehalten und im öffentlchen Raum Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Im September öffnen die Schulen und beenden das abgebrochene Schuljahr, im November beginnt das neue Schuljahr. Die Restriktionen beim Eintritt und Verlassen des Landes werden beibehalten. In dieser Phase darf nur der lokale Tourismus anlaufen. Paladare, Imbissstuben, Wohnungsvermietung können wieder ihre Dienste aufnehmen. Strom und Gas bleiben in dieser Phase kostenlos. Wer nicht zur Arbeit gehen kann, erhält einen hunderprozentigen Lohnausgleich.
In der zweiten Phase öffnen die Museen, Kulturhäuser, Theater und Kinos. Künstler können auftreten. Es werden neue Lizenzen für Arbeiten auf eigene Rechnung vergeben. Gemeinden können über die Öffnung der Strände bestimmen, wenn Ballungen von Personen vermieden werden. Der Zugang zu öffentlichen Schwimmbäderen wird mit einem Desinfektionsprotokoll erlaubt. Die nationale Baseballmeisterschaft beginnt. Die Beförderung zwischen den Provinzen wird wieder hergestellt, sei es mit Omnibus, Zug, Flugzeug oder Katamaran. Der internationale Tourismus beginnt, aber begrenzt auf die Cayos im Norden und Süden des Landes ohne Ausflüge in die Städte. Bei der Ankunft wird ein Test notwendig und eine Überprüfung der Körpertemperatur. Internationale Flüge gibt es nur als Charterflüge auf den Flughäfen Cayo Coco und Cayo Large del Sur.
In der dritten Phase gilt auch zunächst die Beschränkung der internationalen Charterflüge. Zur weiteren Lockerung werden die von Fachleuten des Gesundheitswesens festgelegten Indikatoren ständig überprüft.
Mehr Informationen darüber
https://www.netzwerk-cuba.de/
und
Freundschaftsgesellschaft BRD Kuba
Kubas Kampf gegen den Coronavirus:
Aktuelles über Prävention in Kuba, den Stand der Pandemie und das aktuelle Spendenbarometer: https://www.fgbrdkuba.de/infos/coronavirus.php
3. Wie können wir Kuba unterstützen?
Das Coronavirus hat schwere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, der Anstieg der Armut in Lateinamerika und anderen Regionen ist sichtbar. „Ntürlich unterliegt auch Kuba diesen Faktoren“, sagte der Minister für Wirtschaft und Planung. Kuba muss größere Deviseneinkünfte erreichen, die Ressourcen des Landes effektiver nutzen, für den Export und die nationale Produktion kämpfen, wobei die Nahrungsmittelproduktion Priorität hat. Neue Chancen für den Export im pharmazeutischen Bereich und im Bereich der medizinischen Dienstleistungen sollen genutzt werden. Die Beteiligung der Wissenschaft soll verstärkt werden und die Forschungen insbesondere an den fünf kubanischen Impfstoff-Kandidaten sollen weiter entwickelt werden. Inmitten der Epidemie verschärft die USA ihre Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade. Der kubanische Präsident sagte hierzu: „… die Gegner mussten lernen, dass wenn wir sagen ‚Wir sind Kuba‘ und ‚Wir sind Kontinuität‘, dies nicht bloß ein Slogan ist. Wir bekräftigen damit unsere Geschichte des Widerstands, der Siege und wir setzen einen Hurrikan der Kreativität in Bewegung, um alle Widrigkeiten aus dem Weg zu räumen“.
Kuba verzichtet nicht auf die internationalistische Praxis, das zu teilen, was sie haben. So tragen derzeit 34 kubanische medzinische Brigaden, die sich aus mehr als 2500 Mitarbeiter zusammensetzen, auf Ersuchen der jeweiligen Regierungen solidarisch dazu bei, die Auswirkungen der Pandemie in 26 Ländern zu mildern. Sie schließen sich den mehr als 28.000 Angehörigen an, die bereits vor dem Virus Dienstleistungen in 59 Ländern erbrachten.
Deswegen hat sich weiltweit eine Initiative gebildet, den Friedensnobelpreis an die Henry-Reeve-Brigade zu vergeben. Ihr könnt dies durch eine Unterschrift untersützten.
Friedensnobelpreis für kubanische Ärztebrigade
An das Friedesnobelpreiskomitee:
Inmitten dieser globalen Pandemie, die in der modernen Geschichte beispiellos ist, gibt es eine Gruppe aus einem kleinen Land, die den Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung und Inspiration gegeben hat: die kubanischen Ärzte und Krankenschwestern.
mehr: https://www.fgbrdkuba.de/infos/friedensnobelpreis.php
Petitionen unterzeichnen: Nobelprice for Cuban Doctors https://www.cubanobel.org/nobelcuba
und
Für ein Ende der Blockade gegen Kuba ! https://www.change.org/p/bundesregierung-deutschland-mit-europa-f%C3%BCr-ein-ende-der-blockade-gegen-kuba-ccf890ce-32b7-4a18-bd19-3fac6403a029?utm_content=cl_sharecopy_23021075_de-DE%3Av1&recruiter=1123019565&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_petition
Rund 60 bekannte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur – unter anderem Fatih Akin, Rolf Becker, Noam Chomsky, Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta, Konstantin Wecker und Jean Ziegler – haben am Montag einen Aufruf unterzeichnet, in dem sie ein Ende der Blockade gegen Kuba fordern. Wenn mehr als 50.000 UnterstützerInnen den Aufruf unterzeichnen, muss sich der Bundestag damit befassen.