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Kubanische Hilfe für Haiti

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Heike Hänsel, im Gespräch mit dem kubanischen Essayisten und Wissenschaftler Enrique Ubieta Gómez und der Botschaftsrätin an der kubanischen Botschaft, Maria Esther Fiffe: „Die kubanische Hilfe für Haiti ist ein großartiges Beispiel für Süd-Süd-Solidarität. Dieses Engagement muss auch von Deutschland und der EU unterstützt werden.“

"Diese Katastrophe ist eine Kopie von 2 früheren Erdbeben... des Kolonialismus und des Kapitalismus" (aus Granma Internacional)

„Diese Katastrophe ist eine Kopie von 2 früheren Erdbeben… des Kolonialismus und des Kapitalismus“ (aus Granma Internacional)

 

Vielen Dank, Enrique Ubieta Gómez und Maria Esther Fiffe, für die Gelegenheit zum Gespräch, auch wenn der Anlass ein trauriger ist. Nach dem katastrophalen Erdbeben in Haiti muss mit bis zu 200.000 Toten gerechnet werden. Die Hauptstadt Port-au-Prince und weitere Städte in der Umgebung sind fast völlig zerstört. Was viele westliche Medien verschweigen: Kuba gehörte zu den ersten Ländern, die nach dem Beben in Haiti Hilfe geleistet haben. Kubanische Ärztinnen und Ärzte sind bereits seit 1998, also lange vor dem Erdbeben vor Ort. Sie haben in vielen haitianischen Gemeinden die medizinische Grundversorgung aufrechterhalten. Nach dem Beben wurden die von ihnen geschaffenen Strukturen zum Anlaufpunkt für viele Helfer aus anderen Ländern. Enrique, du hast eine persönliche Beziehung zu Haiti. Zur Jahrtausendwende hast du einige Monate lang das Land bereist und dabei alle kubanischen Gesundheitsstationen in Haiti besucht. Wie hast du Haiti erlebt?

Ubieta: Ich hatte damals eine Rundreise durch die mittelamerikanischen Länder gemacht. In all diesen Ländern gibt es kubanische Ärztinnen und Ärzte. Die letzte Station auf meiner Reise war Haiti, wo ich drei Monate lang mit dem Rucksack und mit öffentlichen Verkehrsmitteln – im Bus oder auf dem Lastwagen – durch das ganze Land gefahren bin. Meist war ich der einzige Weiße weit und breit. Die Leute halten zunächst einmal jeden Weißen für reich. Wenn ich Platz nahm in einem der überfüllten Busse oder auf der Ladefläche eines Lasters, fingen die Menschen natürlich an zu tuscheln. Aber schließlich war ich immer wieder überrascht, wie gastfreundlich und hilfsbereit die Menschen sind.

Wir Kubaner haben zu Haiti ein besonderes Verhältnis. Unser Nationalheld José Marti hat einige Zeit in Haiti verbracht. Ich habe in Cap-Haïtien das Haus besucht, in dem er 1892 gewohnt hat. Unser Dichter Alejandro Carpentier beschrieb in seinem Roman „Das Reich von dieser Welt“ die magisch-religiöse Kraft der haitianischen Kultur, die bereits im Unabhängigkeitskrieg Ende des 18. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle gespielt hat. Auch gab es während des ganzen 20. Jahrhunderts haitianische Migration nach Kuba, um die sich viele Geschichten ranken. Unter den kubanischen Ärztinnen und Ärzten, die nach dem Hurrikan George 1998 nach Haiti gingen, waren viele haitianischer Herkunft

. Unter welchen Umständen arbeiten die Kubanerinnen und Kubaner in Haiti?

Ubieta: Als ich nach Haiti kam, war ich von der unglaublichen Armut geschockt. Nach meiner Reise durch Mittelamerika dachte ich, ärmer geht es nicht mehr. Aber Haiti ist tatsächlich noch ärmer. Die Menschen sind gezwungen, irgendwie mit Handel und kleinen Dienstleistungen zu überleben. Auch der Staat ist arm. Die öffentlichen Krankenhäuser haben kein Geld, um ihre Ärzte zu bezahlen. Sie müssen deshalb Gebühren von den Patienten erheben. Wer nicht bezahlen kann, wird nicht behandelt. Egal, wie schwer verletzt er oder sie ist. Die kubanischen Ärztinnen und Ärzte waren aus ihrer Heimat natürlich anderes gewöhnt. Sie führen in Haiti Behandlungen kostenlos durch. Aber aufgrund des großen Andrangs sind sie gezwungen, die schwersten Fälle auszusuchen. Schwangere und Kinder haben immer Vorrang. Viele andere müssen immer wieder vertröstet werden. Das ist für die Ärztinnen und Ärzte sehr belastend.

Eines Tages besuchte ich mit einem kubanischen Arzt einen Patienten, der auf der Insel La Tortue in einer kleinen Hütte am Strand lebte. Er befand sich in einem ernsten Zustand. Plötzlich tauchte zwischen der Insel La Tortue und der haitianischen Küste ein riesiges blütenweißes Kreuzschiff auf. Wie eine schwimmende Stadt. Luxus pur. Wir konnten die Menschen auf dem Schiff nicht erkennen – und ich bin sicher, sie uns auch nicht. Es war ein skurriler Moment: Zwei unterschiedliche Welten auf kleinstem Raum, die sich gegenseitig nicht wahrnehmen.

Heike, Sie haben 2007 eine Delegation des Entwicklungsausschusses in Haiti geleitet. Wie waren deine Eindrücke damals?

Hänsel: Mir ging es ähnlich wie Enrique. Ich war ebenfalls geschockt. Auf derselben Reise haben wir Nicaragua besucht, das ebenfalls zu den ärmsten Ländern der Region zählt. Aber welch ein Unterschied! Man merkt noch, dass es in Nicaragua einmal eine sozialistische Revolution gegeben hat. Aus der damaligen Zeit sind noch viele Strukturen vorhanden. In Haiti hingegen gibt es das nicht. Als ich damals mit dem Auto ins Zentrum von Port-au-Prince fuhr, konnte ich es als solches gar nicht ausmachen. Ich dachte, ich befände mich noch in den Armenvierteln der Peripherie – und das trotz der jahrelangen UN-Präsenz, trotz der vielen Milliarden Dollar, die die Militärmission MINUSTAH kostet. Die größte Herausforderung wird sein, in Haiti endlich eine Infrastruktur für die Bevölkerung aufzubauen. Ich möchte Enrique in diesem Zusammenhang fragen, wie er die Hilfe und die starke Militärpräsenz der USA in Haiti beurteilt.

Ubieta: Die Losung in diesem Moment lautet: Jede Hilfe für Haiti wird gebraucht. Alle Bedingungen, die nötig sind, damit Hilfe geleistet werden kann, müssen geschaffen werden. Aber es wäre besser, wenn die Vereinten Nationen die Koordination der Hilfe übernehmen würden.

Enrique, was können Sie über den Umfang der kubanischen Hilfe für Haiti vor und nach dem Erdbeben sagen?

Ubieta: Die kubanische Unterstützung läuft seit Dezember 1998. Damals hatte Fidel Castro den Industrieländern eine Kooperation für Haiti vorgeschlagen und sie gebeten, Medikamenten, Material und Apparate beizusteuern. Er hat nicht einmal eine Antwort erhalten. Wir haben es also allein gemacht. Nach dem Durchzug des Hurrikans George war Hilfe dringend geboten. Seit damals waren über 6000 kubanische Ärztinnen, Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger in Haiti im Einsatz. Gleichzeitig sollte die Unterstützung nachhaltig und nicht dauerhaft von der Anwesenheit kubanischer Ärztinnen und Ärzte abhängig sein. Wir haben deshalb angefangen, in Kuba haitianische Medizinerinnen und Mediziner auszubilden.

Zum Zeitpunkt des Erdbebens waren über 400 Kubanerinnen und Kubaner bereits vor Ort. Gemeinsam mit 240 in Kuba ausgebildeten haitianischen Medizinerinnen und Medizinern konnten sie schnell reagieren. In der Woche nach dem Beben haben sie 14.551 Verletzte versorgt und dabei 1252 chirurgische Eingriffe vorgenommnen. Sie konnten auf ein funktionierendes System zurückgreifen, von dem nun auch Helfer aus anderen Ländern profitieren. In den kubanischen Krankenhäusern arbeiten jetzt auch Ärztinnen und Ärzte aus Venezuela, Chile, Mexiko, Kolumbien, Kanada, Spanien und anderen Ländern. Sogar Nonnen arbeiten mit uns zusammen.

Rechnen Sie damit, dass diese in der Not geborene internationale Zusammenarbeit ein Modell für die Zukunft wird?

Ubieta: Ich hoffe das. Kuba ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten, und kann viele Erfahrungen aus der Arbeit in zahlreichen lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern in eine solche Zusammenarbeit einbringen. Wir haben allein in Haiti über 100.000 Erwachsene alphabetisiert.

Wir alle haben eine Schuld gegenüber Haiti abzutragen. Ich erinnere daran, dass Haiti die erste schwarze Republik und der erste unabhängige Staat Lateinamerikas war. Es hat den südamerikanischen Freiheitskämpfer Simon Bolívar unterstützt. Die Abschaffung der Sklaverei haben die Haitianerinnen und Haitianer selbst erkämpft und nicht von Frankreich als Gnade entgegengenommen.

Hänsel: Ich habe die Hoffnung, dass die schlimme Situation in Haiti die internationale Solidarität mobilisiert und eine neue Atmosphäre der Zusammenarbeit geschaffen hat. Immerhin gibt es nun die positive Erfahrung der gemeinsamen Hilfe über alle Grenzen hinweg. Diese positive Erfahrung müssen wir zum EU-Lateinamerika-Gipfel im Mai in Madrid tragen: als Appell für neue solidarische und gleichberechtigte Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika bzw. zwischen der EU und Kuba. Kooperation statt Dominanz – die gemeinsame Hilfe für Haiti könnte ein Anfang sein.

Die Fraktion DIE LINKE arbeitet ja bereits eng mit den Botschaften Kubas, Venezuelas und anderer linker Regierungen in Lateinamerika zusammen. Wir werden die Forderung in den Bundestag bringen, das kubanische Kooperationsangebot von 1998 unter den aktuellen Bedingungen endlich aufzugreifen. Dazu werden wir noch vor dem Gipfel einen parlamentarischen Antrag vorbereiten und vorschlagen, dass Deutschland eine solche Entwicklungspartnerschaft mit Kuba zugunsten von Haiti aufnimmt. Kuba hat seine entwicklungspolitische Kompetenz bereits eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die lange Tradition internationaler Solidarität, die Kuba vorweisen kann, ist weltweit einmalig und verdient unsere Unterstützung. Initiativen von Nichtregierungsorganisationen, die darauf ausgerichtet sind, die Arbeit der kubanischen Ärztinnen und Ärzte in Haiti durch private Spenden zu unterstützen, sind dazu eine gute Ergänzung.

Fiffe: Vielen Dank, Heike Hänsel, für diese sehr gute Initiative. Die kubanische Seite wird ein konkretes Angebot unterbreiten, was sie zu einer solchen Dreiecks-Kooperation zugunsten von Haiti beitragen kann. Kuba ist zu einer solchen Zusammenarbeit bereit. Eine entsprechende Initiative aus Deutschland wäre uns sehr willkommen.

Es fällt auf, dass über die kubanische Hilfe in Haiti international kaum berichtet wird.

Ubieta: Ja, es ist leider immer so: Schlechte Nachrichten aus Kuba erscheinen in den westlichen Zeitungen auf Seite 1, alles Gute, das aus Kuba kommt, wird verschwiegen oder auf hintere Seiten verbannt. In der spanischen Zeitung El Pais wurden kürzlich auf einer Weltkarte die Länder markiert, die jetzt in Haiti aktiv sind. Kuba tauchte nicht auf. Das macht uns traurig und wütend. Andererseits sind wir Kubaner an diese Art der Fehlinformation gewöhnt. Und natürlich leisten wir die Hilfe nicht, um eine gute Presse zu bekommen. Haiti ist jetzt ein Theaterschauplatz. Alle Welt will im Scheinwerferlicht stehen. Als die Scheinwerfer noch nicht angeworfen waren, hat leider niemand nach Haiti geschaut.

Interview: Alexander King linksfraktion.de, 25. Januar 2010

Veröffentlicht unter Solidarität für Haiti

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineJuli 30, 2013
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Veröffentlicht unter Aktuelles

Altes und neues Theater in Cuba

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineOktober 28, 2013
Alisa Alonso

Alicia Alonso (Foto aus Granma Internacional)

von Peter May

Alicia Alonso (Foto aus Granma Internacional)

Fidel Castro wurde oft nachgesagt, dem Musischen gelte nicht unbedingt sein Hauptinteresse – was z.T. auch zutreffen mag. Was er aber auf jeden Fall früh schon hatte, war das Gespür für die Bedeutung der Kultur und wie wichtig diese für das gesellschaftliche Leben ist. So ist überliefert, daß er im Jahre 1958 in seinem Versteck in der Sierra Maestra einen Brief an die damals bereits weltberühmte kubanische Primaballerina Alicia Alonso schrieb und ihr anbot, nach dem von ihm als selbstverständlich betrachteten Erfolg der Revolution das kubanische Nationalballett zu leiten. Alonso, die sich gerade auf Welttournee befand, zögerte keinen Augenblick, sich für ihr Heimatland zu entscheiden und so leitet die inzwischen fast 90-jährige Grand Dame des Balletts seit nunmehr einem halben Jahrhundert dieses bedeutende Institut. Es gibt eigentlich keinen größeren Gegensatz als den zwischen der Kunst des klassischen Balletts und den Idealen einer sozialistischen Revolution: bekanntlich war Ballett vom sog. „Sonnenkönig“ Louis XIV als Unterhaltung der Könige erfunden worden und immer etwas für diese Elite geblieben. Daß beides dennoch miteinander vereinbar ist, beweist die wunderbare Alicia Alonso.

Nun ist aber Cuba nicht, wie viele von gegnerischer Propaganda beeinflusste Menschen meinen, entweder ein großes Gefängnis oder andererseits nur ein einziges riesiges Tropicana-Cabaret. In diesem Land gibt es neben der Hochkultur auch ein reges kulturelles Leben, das keineswegs nur auf sozialistisch-pädagogisches Theater beschränkt ist. Die kubanische Avantgarde-Szene gehört zu den spannendsten in Lateinamerika und darüber hinaus. Als Doyenne – sozusagen die Mutter des kubanischen neuen Theaters -kann man die großartige Flora Lauten bezeichnen, die Leiterin des legendären „Teatro Buendía“. Sie hat eine Generation von Theaterleuten geprägt und gefördert, u.a. Carlos Celdrán, der inzwischen seine eigene Gruppe, das „Teatro Argos“, betreibt. Seine Inszenierung von Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ war sensationell. Kraftvoll und doch leicht und gefühlsbetont, spannend pfiffig und schnell gespielt mit der Spontaneität guten Studententheaters. Carlos Díaz, der sein „Teatro El Público“ in dem stillgelegten „Cinema Trianon“ betreiben kann, inszenierte z.B. Arthur Millers „Hexenjagd“ und er kann dort ungestört proben und spielen – selbst ein offen homosexuelles Stück blieb unbeanstandet. Die politische Führung steht der Kunstfreiheit also keineswegs so engstirnig gegenüber wie oft behauptet. Die große Flora Lauten verbindet die europäische und die afrikanisch-kubanische Kultur in einer einzigartigen Symbiose, z.B.in der atemberaubenden Inszenierung von Shakespeares „Der Sturm“ am Teatro Buendía, einem Karneval aus Körpern, Schreien, Licht und Trommeln, der den Zuschauer in einen Rausch von Faszination mitreißt. Das Teatro Buendía präsentiert seine Arbeiten auf vielen internationalen Festivals, so etwa eine Produktion „La vida en rosa“, die Geschichte eines berühmten Mordfalles, in der Lauten hinter der romantisierenden Story ein Spiegelbild der Gegenwart zeichnet von ausländischem Kapital, Tourismus und Prostitution. Die Regisseurin Nelda Castillo zeigte in ihrem Theater „El Ciervo Encantado“ die Geschichte des kubanischen Dichters Severo Sarduy, der in Paris an Aids starb: „Woher kommen die Sänger?“, eine Aufführung von gespenstischer, rebellischer Kraft – tief verstörend und bewegend. Auch Castillo hat wie Celdrán am Teatro Buendía gelernt.

Es gilt also festzuhalten: Die gängigen Kuba-Klischees von Sonne, Musik und Tanz, von Rum, Zigarren und hübschen Mädchen sitzen zwar tief im Bewusstsein unbedarfter Reisender – aber dieses Land hat eben auch noch mehr zu bieten: Musik von Klassik bis Jazz und Rap, Literatur, bildende Kunst und eine höchst lebendige, kreative Theater-Szene.

(Peter May ist Schauspieler und Autor, Mitglied bei Cuba Sí Hamburg und dem Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung)

Veröffentlicht unter Theater in Kuba

Erklärung des Kubanischen Außenministeriums

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Am Montag, dem 4. Januar 2010, zeigten Presseberichte an, dass das US-Amt für die Sicherheit des Transportwesens ab diesem Tag auf allen Flughäfen der Welt für jeden Passagier mit einem Pass aus Ländern, die das US-Außenministerium auf der Liste der „Unterstützer des internationalen Terrorismus“ führt, neue Sicherheitsmaßnahmen einführe. Unter den Ländern, die unfairerweise und willkürlich in diese Liste aufgenommen wurden, sind Kuba, der Iran, Syrien und der Sudan sowie andere Länder „von Interesse“ wie Afghanistan, Algerien, Irak, Libanon, Libyen, Nigeria, Pakistan, Saudi Arabien, Somalia und der Jemen. Die Maßnahmen sollen auch auf alle Personen angewandt werden, die einen Zwischenaufenthalt in einem der 14 Länder einlegen.

Terror gegen Kuba: Ein im Hafen von Havanna liegendendes Handelsschiff wird durch im Laderaum versteckte Bomben gesprengt. Überlebende suchen Deckung (1960).

Es wurde berichtet, dass der Beschluss dieser neuen Maßnahmen am vergangenen 25. Dezember, nach einem versuchten Terroranschlag auf eine Maschine der American Northwest Airlines mit Zielort Detroit angenommen wurde. Laut den Erklärungen nicht namentlich genannter amerikanischer Beamter gegenüber der Presse werden Passagiere, die diesen Kategorien entsprechen, unter Anwendung ausgeklügelter Sprengstoffuntersuchungstechniken oder Bildscannern einer Leibesvisitation und einer gründlichen Untersuchung ihres Handgepäcks unterzogen. Am Abend des 5. Januars, nach einem Treffen mit Mitgliedern seines nationalen Sicherheitsstabes bestätigte Präsident Barack Obama die Übernahme der oben genannten Anordnungen, die seit dem Vortag in Kraft getreten seien und „Passagiere“ beträfen, „die von oder über Länder in die Vereinigten Staaten reisen, die auf unserer Liste der Staaten, die Terrorismus fördern oder der Länder von sonstigem Interesse sind, geführt werden“. Am selben Abend richtete das Kubanische Außenministerium und seine Interessenvertretung in Washington eine Protestnote sowohl an die US.-Interessenvertretung in Havanna als auch an das State Department.

In der Note weist das MINREX diese neue feindselige Aktion der US-Administration einer ungerechtfertigten Einordnung Kubas in die so genannte Liste der „Staaten, die den Terrorismus fördern“, die rein politischen Gründen, um die Blockadepolitik zu rechtfertigen, entspringt, die die internationale Gemeinde mit überwältigender Mehrheit verurteilt, entschieden zurück. Die Note ficht die Erstellung solcher Listen an und unterstreicht Tatsachen, die beweisen, das Kuba einen tadellosen Leumund für seinen Kampf gegen den Terrorismus hat, einem Übel, dessen Opfer es in seiner Geschichte gewesen ist. Sie betont auch erneut, dass die von der US-Administration genannten Argumente zur Rechtfertigung des Einbezuges unseres Landes in ihre Liste der „Sponsorstaaten von Terrorismus“ absolut unbegründet sind, und sie fordert seine sofortige Entfernung aus dieser willkürlich erstellten Liste.

Am gleichen Tag sagte ein Sprecher des State Departments in Reaktion auf eine AFP-Anfrage nach der MINREX-Protestnote, dass „Kuba ein Land ist, dass terroristische Aktivitäten unterstützt, daher sollten seine Bürger und Reisenden im Flugverkehr aus Sicherheitsgründen zusätzlichen Kontrollen unterworfen werden.“

Nach der Veröffentlichung dieser neuen Maßnahme bezogen sich Kolumnisten führender US-Zeitungen wie die Washington Post auf die Bezeichnung Kubas als „Terrorstaat“ als auf etwas „Lächerliches“ und „Unberechtigtes“ und erinnerten daran, dass unser Land keine Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten darstelle, und sie fügten hinzu, dass die Suche nach Terroristen auf Flügen aus Kuba „Zeitverschwendung“ sei.

Am 5 Januar 2010 behauptete der Sprecher des State Departments Philip Crowley wieder, Kubas Ernennung zum „Staatssponsor des Terrorismus'“ sei „wohlverdient“. Am nächsten Tag, dem 6. Januar, wiederholte ein anderer Sprecher gegenüber AFP diesen abgedroschenen Vorwand, der es angeblich rechtfertige, Kuba auf der Terroristenliste zu behalten. Als ein zusätzliches Element ihrer feindseligen Politik und ihrer Propaganda, um die Revolution in Misskredit zu bringen, nahm die Ronald Reagan-Administration 1982, lange vor den Anschlägen auf die Twin Towers in New York City, Kuba unrechtmäßig in die alljährliche Liste des State Departments der „Staaten, die den internationalen Terrorismus fördern“ auf. Die Aufnahme Kubas in diese Liste führte zu der Einführung neuer Wirtschaftssanktionen, zu denen die Einfrierung von Finanztransaktionen gehörte, die Technologietransfer verhinderten und einschränkende und isolierende Aktionen auf das Land und seine Bürgern ausübte. Diese Sanktionen wurden den bereits drakonischen aus der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade abgeleiteten Maßregelungen, die seit Beginn der Revolution verhängt worden waren, hinzugefügt.

In all‘ den Jahren hat die US-Administration Kuba unter verschiedenen Vorwänden, die alle unhaltbar waren, weil nicht ein Nachweis für die Beteiligung unseres Landes an irgendwelchem Terrorismus erbracht werden konnte, auf dieser Liste weitergeführt.

Am 30. April 2009, ratifizierte die Obama-Administration die absurde Subsummierung Kubas in diese Liste, indem sie weiter darauf bestand, dass „die kubanische Regierung verschiedenen Terroristen weiterhin Unterschlupf bietet“, dass „Mitglieder der ETA, der FARC und der ELN 2008 in Kuba blieben“ und dass „es fortfahre einigen US-Flüchtlingen das Aufenthaltsrecht in Kuba zu gewähren“. Dies wurde vom Außenministerium auf schärfste zurückgewiesen und inspirierte den Genossen Fidel zu einer Reflektion, in der er die Vereinigten Staaten herausfordert, die Sache zu diskutieren.

Kuba hat in der Vergangenheit ausreichende Information zum Beweis der Unrichtigkeit solcher Vorwände und deren Manipulation offengelegt: Dies wurde auch ausführlich in der Erklärung des Außenministeriums beschrieben, die unter dem Titel, „Kuba hat nichts zu verbergen und nichts, dessen es sich schämen müsste“, am 2. Mai 2003 veröffentlicht worden war. Die Anwesenheit verschiedener ausgewiesener Mitglieder der baskischen Organisation ETA wurde nicht von Kuba angeregt: sie ist auf eine Anfrage der um dieses Anliegen besorgten spanischen Regierung zurückzuführen, wonach vor mehr als einem viertel Jahrhundert eine Vereinbarung erreicht wurde, die es einer kleinen Gruppe dieser Organisation erlaubte, nach Kuba zu reisen. Unser Land veranlasste damals die strenge Regelung, dass kein Mitglied dieser Gruppe, nachdem es je unser Land verlassen hätte, wieder auf kubanisches Territorium zurückkehren könnte. Die in Kuba lebenden Mitglieder der ETA haben unser Land nie dazu benutzt, von dort aus Aktionen ihrer Organisation gegen Spanien oder irgend ein anderes Land auszuführen. Kuba hat diese Vereinbarung gewissenhaft eingehalten. Die Anwesenheit von ETA-Mitgliedern in Kuba ist eine bilaterale Angelegenheit, die mit der spanischen Regierung bei mehreren Kontakten diskutiert wurde. Die US-Administration hat kein Recht oder eine Befugnis, sich in diese Angelegenheiten einzumischen, an der ihre nationale Sicherheit weder beteiligt ist noch diese betrifft, noch die irgend eines anderen Landes.

Was die „Revolutionary Armed Forces of Colombia (FARC)“ und die „National Liberation Army (ELN)“ von Kolumbien betreffen, so ist weithin bekannt, dass sowohl die kolumbianische Regierung als auch diese Guerilla-Kräfte zu einem bestimmten Zeitpunkt auf Kuba zukamen und es baten, an dem Friedensprozess teilzunehmen. In diesem Rahmen ist Kuba Mitglied einer Gruppe von Vermittlern verschiedener Länder für den Dialog gewesen und war als Mitglied der Gruppe der den Friedensgesprächen freundlich gesonnenen Länder Gastgeber etlicher Verhandlungsrunden. Die transparente Haltung der kubanischen Regierung und ihr Beitrag zum Friedensprozess ist nicht nur von der FARC und der ELN öffentlich anerkannt worden, sondern auch von den Vereinten Nationen und der kolumbianischen Regierung.

Zu der Anwesenheit von Flüchtlingen vor der US-Justiz in Kuba wäre es der Mühe wert zu wiederholen, dass kein Terrorist aus irgend einem Land je einen sicheren Hafen oder Aufenthaltserlaubnis auf unserem Territorium erhalten hätte. Kuba hat legitimerweise einigen amerikanischen Menschenrechtlern Schutz und politisches Asyl angeboten. In Kuba leben auch andere amerikanische Bürger, die das Gesetz gebrochen haben, meist Flugzeugentführer. Diese Leute wurden vor Gericht gestellt und streng bestraft, und nachdem sie ihre Strafe abgesessen hatten, haben sie gebeten, im Land bleiben zu dürfen. Es war die kubanische Regierung, die die notwendigen Maßnahmen ergriff, um während der Regierung Carter diese aus den Vereinigten Staaten kommende Plage von Flugzeugentführungen definitiv zu beenden.

Im Gegensatz dazu hat die US-Administration Hunderte von Kriminellen, Mördern und Terroristen auf ihrem Territorium Willkommen geheißen und die offiziellen Anträge auf Rückführung, die in jedem Fall von der kubanischen Regierung in Einklang mit den damals gültigen Auslieferungsverträgen gestellt wurden, ignoriert. Viele von diesen Personen spazieren noch heute frei und ungestört in den Straßen jenes Landes, sogar wenn sie noch an weiteren Terrorakten gegen Bürger und die Interessen der Vereinigten Staaten, Kubas und anderer Nationen beteiligt waren. Der berüchtigste und entsetzlichste Fall war der erste Terroranschlag auf ein Zivilflugzeug am 6. Oktober 1976, der 73 Menschen das Leben kostete; dies war der erste Terroranschlag auf ein kommerzielles Flugzeug in der westlichen Hemisphäre mitten im Flug. Die Drahtzieher – Orlando Bosch Ávila und Luís Posada Carriles – leben immer noch ungestraft in Miami. Ersterer erhielt eine präsidiale Begnadigung von George H.W. Bush, letzterer erwartet ein sich hinziehendes Verfahren wegen Betrugs und Behinderung der Justiz in einem Migrationsfall aber nicht wegen internationalem Terrorismus, wie es seine Taten verdienten. Das selbe State Department, das Kuba als „staatlichen Förderer des Terrorismus'“ bezeichnet, ist unfähig, diese Wahrheiten zu überblicken.

Kuba lehnt es ab, die illegitimen Mechanismen der US-Administration zu akzeptieren, die sich selbst das Recht nimmt, das Verhalten anderer Nationen bezüglich des Terrorismus‘ zu beurteilen und politisch motivierte, diskriminierende und selektive Listen anzulegen, während sie eine doppelzüngige Position einnimmt und es nicht schafft, bekennende Täter schrecklicher terroristischer Akte gegen Kuba vor Gericht zu stellen, und sie stattdessen frei lässt. Ein Beispiel dafür wird von unseren fünf Helden – Gerardo, Fernando, Ramón, Antonio und René – geliefert, die willkürliche und unfaire Strafen in amerikanischen Gefängnissen absitzen, weil sie Kuba beschützt haben – 3478 kubanische Bürger wurden bei Terrorakten getötet und 2099 versehrt – und auch für die Verteidigung der Integrität von Bürgern der Vereinigten Staaten und anderer Länder.

Kuba hat sich immer exemplarisch im Kampf gegen den Terrorismus verhalten.

 

  • Kuba verurteilt Terrorakte in jeder Art und Erscheinungsform.
  • Das kubanische Territorium wurde nie und wird niemals genutzt, um Terrorakte gegen irgendein anderes Land, einschließlich der Vereinigten Staaten, zu arrangieren, finanzieren oder auszuführen.
  • Kuba ist Mitglied der 13 internationalen Konventionen gegen den Terrorismus und beachtet strikt die Verpflichtungen, die durch die Resolutionen 1267, 1373 und 1540 vom UN-Sicherheitsrat in Kraft gesetzt wurden.
  • Kuba besitzt weder Massenvernichtungswaffen noch hat es die Absicht, welche zu besitzen, und es hält seine Verpflichtungen zur Eindämmung nuklearer, chemischer und biologischer Waffen aufrecht, wie es von internationalen Verträgen, die Kuba unterzeichnet hat, verlangt wird.
  • Die Nationalversammlung der Macht des Volkes der Republik Kuba hat am 20. Dezember 2001 den Akt 93 „gegen Terroraktionen“ angenommen, in dem jeder Akt des internationalen Terrorismus‘ als schweres Verbrechen bezeichnet wird, und führte harte Strafen dafür ein.
  • Zusätzlich hat Kuba Maßnahmen ergriffen, um jede Art von Terrorismus und jede damit zusammenhängende Aktion, einschließlich Finanzterrorismus, zu verhindern. Beispielsweise hat es die Überwachung seiner Grenzen verstärkt, die Vereitelung von Waffenhandel gefördert und die juristische Zusammenarbeit mit anderen Ländern intensiviert. Zum Schluss hat es 35 Übereinkommen für juristischen Beistand unterzeichnet und wiederholt seine Bereitschaft, mit allen Ländern der Region zu kooperieren, Ausdruck verliehen.
  • In diesem Geist hat Kuba, sogar aktiv, mit der US-Administration zusammengearbeitet. Bei drei Gelegenheiten – November 2001, Dezember 2001 und März 2002 – hat Kuba den US-Behörden den Entwurf einer bilateralen Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus vorgeschlagen, und im Juli 2009 hat Kuba seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit in dieser Region wiederholt.
  • Bei verschiedenen Gelegenheiten haben kubanische Behörden die US-Administration von der Bereitschaft wissen lassen, Informationen über geplante Angriffe und/oder Terrorakte gegen Ziele, die in einem der beiden Länder oder beiden liegen, auszutauschen. Außerdem ist bekannt, dass Kuba 1984 vor einem Anschlag auf das Leben von Präsident Ronald Reagan gewarnt hatte, was zur Neutralisation der Beteiligten durch die US-Behörden führte. 1998 wurden der Administration von William F. Clinton Informationen über Pläne übermittelt, Flugzeuge der kubanischen Fluglinie oder anderer Länder, die Kuba anfliegen, zu sprengen.
  • Beispielsweise haben die kubanischen Behörden der US-Regierung zahlreiche Informationen über Terrorakte gegen Kuba geliefert. 1997, 1998, 2005 und 2006 hat Kuba dem FBI zahlreiche Beweise für eine Serie von Bombenanschlägen in verschiedenen kubanischen Touristenorten übermittelt und ihnen sogar Zugang zu den Verantwortlichen dieser Aktionen und zu einigen Zeugen vermittelt.
  • Es sollte nicht vergessen werden, dass Kuba eines der ersten Länder war, das die Terroranschläge vom 11. 09. 2001 in den Vereinigten Staaten verurteilt hat; dass es seine Bereitschaft zur medizinischen und humanitären Unterstützung der Opfer gezeigt hat, und dass es sofort seinen Luftraum und seine Flugplätze für Flugzeuge, die in Richtung amerikanischen Territoriums flogen, geöffnet hat. Trotz der zahlreichen von US-Territorium ausgehenden Terroranschläge gegen Kuba hat unser Land eine saubere und makellose Handlungsweise bezüglich irgend welcher Ereignisse, die US-Bürgern hätten schaden können, bewahrt, weil Kuba eine Nation ist, die von politischen Prinzipien und ethischen Standards geleitet wird.

Die Regierung Kubas, loyal ihrer Ehre und Würde, verurteilt die willkürliche Aufnahme Kubas in die Liste von 14 Ländern, deren Bürger neuen von der US-Administration festgesetzten restriktiven Maßnahmen ausgesetzt werden. Die Regierung von Kuba fordert außerdem die sofortige Streichung Kubas von der Liste der „Staaten, die den internationalen Terrorismus unterstützen“, da es sich dabei um eine unfaire, willkürliche und politisch motivierte Bezeichnung handelt, die der exemplarischen Handlungsweise unseres Landes im Kampf gegen den Terrorismus widerspricht, und stellt die Ernsthaftigkeit der Vereinigten Staaten im Kampf gegen diese Plage in Frage. Genauso fordert sie die US-Administration auf, fest und ohne Doppelmoral zu handeln – als Ausdruck ihrer Verpflichtung zum Antiterror-Kampf – gegen jene, die Terrorakte von US-Territorium aus gegen Kuba begangen haben, und die fünf Helden zu befreien, die kubanische Antiterroristen sind und zu Unrecht in diesem Land eingesperrt werden.

Havanna, 7. Januar 2010 Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten

Veröffentlicht unter Kuba und Terrorismus

Kubas Vision für die Zukunft

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 30, 2013 von kristineOktober 28, 2013
Öko-Landbau, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Stabilität

von Wolfgang Mix (Dieser Aufsatz erschien in der Zeitschrift „Sozialismus“ 2/2010)

Öko-Bauer Rivaldo vor seinem Knoblauchfeld

Der Öko-Bauer Rivaldo vor seinem Knoblauchfeld in der Gartenbau-Kooperative „Media Luna“ in Havanna. Schädlingsbekämpfung einmal anders: die um das Feld herum angebauten Maispflanzen sind als Einladung an Schadinsekten gedacht, die so den Knoblauch unbeachtet lassen, der geschmacklich für sie die 2. Wahl wäre. Alle Beteiligten kommen so auf ihre Kosten.

Im Februar 2008 übergab Fidel Castro offiziell die Präsidentschaft an seinen Bruder Raúl und zum Jahreswechsel feierte das Land den 50. Geburtstag seiner Revolution. Es folgte die Wahl von Obama zum US-Präsidenten, doch seine von einigen erwartete Charme-Offensive, welche die rote Insel erschüttern sollte, ist ausgeblieben. Es gab die Rücknahme einzelner Beschränkungen für Geldtransfers und Reisen, die von seinem Vorgänger erlassen worden waren und die selbst in der exilkubanischen Mafia in Miami umstritten waren. Ansonsten kehrte eher die Ernüchterung über seine angesichts der realen Machtverhältnisse in seinem Land deutlich werdende politische Potenzschwäche ein, die kürzlich immerhin zur Verabreichung des Friedensnobelpreises Anlass gab. Ob Barak Obama ernsthaft um eine Verbesserung der Beziehungen der USA mit Kuba bemüht ist, dafür mit der kubanischen Regierung auf Augenhöhe verhandeln und sich gleichzeitig mit reaktionären Kräften im eigenen Land anlegen will, das muss noch abgewartet werden.

Diese Zeit war eine Phase hektischer Betriebsamkeit für die Kuba-Astrologen hierzulande, deren Geschäft darin besteht, den bevorstehenden Zusammenbruch des kubanischen Sozialismus zu begründen – die Sorte von Kaffeesatzlesern, die hinter dem Habitus des ernsthaften Autors oder mit wissenschaftlichen Formalien nur mühsam ihre Feindseligkeit gegen die kubanische Ordnung kaschieren kann, und die regelmäßig von der Realität widerlegt wird. Nach einer Phase relativer Ruhe hat man sich aktuell die kubanische Landwirtschaft als Projektionsfläche für Transformationsphantasien ausgesucht (vgl. z.B. „Harte Landung“ in: Der Spiegel, 19.10.2009)

Wie die Kubanische Regierung selbst festgestellt hat, werden derzeit zuviele Nahrungsmittel importiert und das angesichts weltweit steigender Preise. Dabei muss berücksichtigt werden, dass im Jahr 2008 zwei verheerende Wirbelstürme schwere Schäden in der Landwirtschaft verursacht haben. 30% des bebaubaren Bodens liegen derzeit brach, was u.a. mit dem teilweisen Rückzug aus der Zuckerwirtschaft vor etwa 10 Jahren zu erklären ist, die bei niedrigen Weltmarktpreisen nicht mehr rentabel war. Und es herrscht Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft. Die demografische Entwicklung mit relativ niedrigen Geburtsraten, die allgemein als ein Indikator für erfolgreiche Sozialpolitik gilt, leistete dazu ihren Beitrag. Viele Berufstätige sind in den florierenden Tourismus abgewandert. Um die harte Landarbeit wieder attraktiver zu machen, wird derzeit Land zur privaten Bewirtschaftung abgegeben und mit materiellen Anreizen geworben. Solche Entwicklungen sind in der jüngeren kubanischen Geschichte nicht neu und bedeuten mitnichten das Ende des kubanischen Sozialismus oder gar den Triumph neoliberaler Irrationalität.

Der westliche Diskurs über Kuba wird dort zur Kenntnis genommen, doch er versetzt niemanden in Aufregung. Bereits in seiner Rede zum Revolutions-Jubiläum am 1. Januar 2009 in Santiago de Cuba hatte Raúl Castro an seine Landsleute appelliert, angesichts der bestandenen Kämpfe des vergangenen halben Jahrhunderts nicht mit Illusionen in die Zukunft zu schauen, denn die nächsten 50 Jahre würden mit Sicherheit nicht einfacher werden. Das Leben sei ein ewiger Kampf, auch wenn Kuba stärker als jemals zuvor dastehe (Granma Nr. 2, 2.1.2009). Das jahrzehntelange Durchhaltevermögen des Landes wurde durch die Linksentwicklung in Lateinamerika und die nachfolgenden Integrationsbestrebungen (ALBA) belohnt. In Kuba kann in aller Ruhe an der Lösung der genannten Probleme gearbeitet werden.

Interessanter für die gesellschaftliche Entwicklung ist seit fast 20 Jahren der nachhaltige und ökologische Umbau, der weit über organische Landwirtschaft hinausgeht. Beispiele dafür sind u.a. Aufforstung, Naturschutz und die Ausweitung von geschützten Gebieten; ein Gesundheitswesen, welches modernste Technologie mit Naturheilkunde und traditioneller Medizin kombiniert, viel kostengünstiger arbeitet als die Systeme in den Industrieländern und dennoch vergleichbare oder bessere Resultate erzielt; Stadtplanung und wirtschaftliche Entwicklung unter ständiger Einbeziehung des Umweltgedankens; landesweiter Austausch veralteter Technologie gegen energiesparende Varianten (Glühlampen, Kühlschränke); Umwelterziehung vom Kindergarten an sowie die Erfüllung der Zielvorgaben, die durch die internationalen Umwelt- und Klimakonferenzen gesetzt wurden. Die diesbezüglichen Erfolge und die Vorreiterrolle des Landes werden international von unabhängigen Fachleuten sowie der UNO und ihren Unterorganisationen durchaus angemessen gewürdigt. In Deutschland, wo das Umweltbewusstsein hoch im Kurs steht, wird das kubanische Beispiel in der öffentlichen Debatte und selbst auch von Umweltorganisationen und in der Wissenschaft weitgehend ignoriert oder ausgeblendet (Eine rühmliche Ausnahme ist die Studie von Edgar Göll: „Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik in Kuba: Überblick und Würdigung eines Weges zur Zukunftsfähigkeit“, IZT, Berlin, 2006).

Wichtige Anstöße zu einem forcierten Vorantreiben bereits bestehender Ansätze gab der Zusammenbruch der osteuropäischen Planwirtschaften Ende der 1980er Jahre. Die kubanische Wirtschaft war fester Bestandteil ihrer Zusammenschlüsse und das Land verlor damals in kurzer Zeit fast 85% seines Außenhandelsvolumens. Die nachfolgenden Notstandsjahre („Spezielle Periode in Friedenszeiten“) wurden zu einer harten Bewährungsprobe für die Bevölkerung und die politische und ökonomische Ordnung. Trotz Mangels verhungerte jedoch niemand, die anerkannt exzellenten Bildungs- und Gesundheitssysteme wurden nicht etwa „gesund gespart“, sondern noch ausgebaut und die Problemfelder analysiert und zielstrebig nach Alternativen gesucht. Nach der Jahrtausendwende erzielte Kuba die höchsten Wachstumsraten in Lateinamerika. Die Frage, wie ein von seinen natürlichen Vorraussetzungen her armes Land, wirtschaftlich blockiert durch die USA und relativ isoliert durch deren westliche Verbündete, diese Krise ohne schwere politische Verwerfungen überwunden hat, wurde von denjenigen, die die Stabilität des kubanischen Sozialismus stets bestreiten, nie ernsthaft gestellt.

Besonders die kubanische Landwirtschaft stand vor enormen Herausforderungen. Von ihrer Größenordnung her und bezüglich Technisierung und Industrialisierung war sie mit der Kaliforniens vergleichbar. Plötzlich abgeschnitten von wesentlichen Lieferungen von Agrarchemie, Kunstdüngern, Futtermitteln, Erdöl und Ersatzteilen aus den alten Partnerländern wurde sie auf ökologische Methoden umgestellt. Grundlage war eine Agrarwissenschaft in Einklang mit den begrenzten finanziellen Möglichkeiten des Landes und der Notwendigkeit, die Lebensmittelversorgung aufrechtzuerhalten. Erste Maßnahmen waren die Einsparung von Treibstoff durch die Verwendung von Ochsengespannen, die Ausweitung der Naturdüngerproduktion und die Einführung und Erforschung biologischer Methoden der Schädlingsbekämpfung. (Siehe u.a.: Miguel A. Altieri: Agroecology – The Science of Sustainable Agriculture, Westview Press, Boulder, 1995)

Bereits nach wenigen Jahren war das Land mit einem Netz von mehr als 200 Forschungs- und Produktionsstationen (CREE) überzogen, in denen Agrarwissenschaftler und Bauern die natürlichen Feinde von Pflanzenschädlingen reproduzieren und nach neuen Verfahren suchen. Diese Einrichtungen arbeiten oft mit verblüffend einfacher Ausstattung, jedoch beeindruckenden Resultaten. Eine Reihe von Verfahren wird routinemäßig und vorbeugend eingesetzt und so ist der Einsatz von chemischen Mitteln meist nur noch punktuell erforderlich. Dabei spielt eine genauere Beobachtung der Vorgänge in der Natur eine große Rolle. Die Menge der verwendeten Pestizide wurde um zwei Drittel reduziert. (Detaillierte Einblicke in die Praxis liefern Ángel Leyva Galán & Jürgen Pohlan: Agroecología en el trópico – Ejemplos de Cuba, Shaker Verlag, Aachen, 2005, in Spanisch)

Vielfach wird abschätzig argumentiert, dass diese Politik ausschließlich durch die Notlage erzwungen worden sei, da die Kubaner kein Geld für Pestizide und andere Betriebsmittel gehabt hätten. Selbst wenn dies so wäre, stünden die Ergebnisse in keinem schlechteren Lichte da. Tatsächlich jedoch zeigten sich schon bald nach der Machtergreifung der Revolution im Jahre 1959 erste Ansätze zu dieser Entwicklung, die sich beständig ausweitete. So begann man schon früh mit der Aufforstung der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts drastisch abgeholzten Wälder. Die Waldfläche hat sich seither verdoppelt und heute ist ¼ der Insel wieder bewaldet. Alleine im Jahre 2007 wurden 136 Millionen Bäume gepflanzt.

Eine wichtige Grundlage für die weiteren Entwicklungen bildete die Alphabetisierungskampagne der ersten Revolutionsjahre. Sie ermöglichte die Ausweitung wissenschaftlicher Forschung. Die hohe Priorität, die der Bildung gegeben wurde, basierte u.a. auf den Vorstellungen sozialistischer Autoren wie auch den Ideen des kubanischen Humanisten José Martí („Gebildet sein, um frei zu sein“). Wie Richard Levine überzeugend darlegt, hat diese Bildungsrevolution, die keinen Kapitalinteressen untergeordnet war, den Weg in die Wissensgesellschaft geöffnet, was wiederum die Grundlage bildete für die Umweltwissenschaften. Die Beseitigung rassistischer Beschränkungen und die Anerkennung gleicher Rechte für die Frau haben das menschliche Potential für die Entwicklung der Wissenschaft zusätzlich erweitert. (Richard Levine: How Cuba is Going Ecological, in: Capitalism Nature Socialism, Volume 16, Number 3 (September 2005)

Bildung wird in Kuba weder als Ware verstanden noch als Mittel, das in erster Linie eine berufliche Karriere fördern soll. Sie ist ein Menschenrecht, das allen in breitestmöglicher und kostenloser Form zur Verfügung stehen soll. Seit einigen Jahren wird die Möglichkeit zum Studium aus den Universitäten hinaus auf das Land getragen: in abgelegenen Dörfern werden Vorlesungen gegeben und damit die Möglichkeit zur universitären Bildung für Menschen, die aus beruflichen oder familiären Gründen ortsgebunden sind. Tausende konnten so bereits an ihrem Wohnort einen vollwertigen Abschluss in Disziplinen wie u.a. Geschichte, Rechtswissenschaft oder Soziologie erwerben. Bei einem Anteil von nur 2% an der Bevölkerung Lateinamerikas verfügt das Land über 11% der Wissenschaftler des Subkontinents.

Als Anfang der 1960er Jahre Rachel Carson’s „Der stumme Frühling“ erschien, reichte Fidel Castro das Buch unter seinen Vertrauten herum. In den 1970er Jahren wurden auf dem ersten Kongress der Kommunistischen Partei erste Thesen zur Umwelt angenommen. In den 1980er Jahren begannen Experimente mit biologischer Schädlingsbekämpfung. Die Krise der 1990er stieß die Tür in eine ökologische Zukunft dann ganz weit auf. Die These vom völligen Notstandscharakter dieser Entwicklung ist nicht haltbar. Die kubanische Revolution hatte zu Anfang kein ökologisches Programm und die Landwirtschaft war zunächst klar ausgerichtet an industrialisierten und hoch technisierten Modellen und an der Perspektive der „Grünen Revolution“, die in den 1960er Jahren international die Agrarpolitik bestimmte. Doch die schrittweise Evolution des Umdenkens ist deutlich sichtbar. Der kubanische Sozialismus hat stets den Menschen und seine grundlegenden Bedürfnisse in den Mittelpunkt seiner Politik gestellt und musste daher zwangsläufig eher früher als später auch dessen natürliche Lebensbedingungen und eine nachhaltige Entwicklung in seine Überlegungen einbeziehen.

Dies war und ist bis heute kein Prozess, der sich ohne kontroverse Debatten durchgesetzt hat. Kuba ist nicht die gleichgeschaltete Diktatur, als die das Land oft dargestellt wird. Die sozialistische Ausrichtung und ihre Strukturen haben die landesweite und kurzfristige Umsetzung von als richtig erkannten Strategien erleichtert, doch um die Anerkennung neuer Ideen musste oft erst mühsam gestritten werden. Auch in Kuba ging es, wie Levine ausführt, in der Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Denkrichtungen lange Zeit darum, die arrogante Vorstellung von der Eroberung der Natur abzulösen durch die Vorgehensweise, vorsichtig in die Natur einzugreifen, jedoch ihre Autonomie und ihre Komplexität zu respektieren.

In den letzten Jahren sind in den Städten und an ihren Rändern brachliegende Flächen für die Landwirtschaft erschlossen worden. Diese organopónicos genannten Kooperativen produzieren ohne Chemie und nach ökologischen Grundsätzen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Lebensmittelversorgung der Stadtbewohner. Der Leiter eines beeindruckenden Projektes dieser Art in Havanna äußerte mir gegenüber seine feste Überzeugung, dass der ökologische Landbau die einzige Produktionsweise mit Zukunft ist, wenn es in hundert Jahren auf diesem Planeten überhaupt noch Landwirtschaft geben soll . Doch es melden sich auch Stimmen, die mit der wirtschaftlichen Erholung eine Rückkehr zu weniger arbeitsaufwändigen industriellen Methoden befürworten.

Seit über einem Jahrzehnt wird die Landwirtschaft in Ländern, in denen multinationale Saatgut- und Chemiekonzerne freie Hand haben, in fatale Fehlentwicklungen geführt. Dazu gehören die Spekulation mit Ackerland und die Enteignung der Bauern durch Raub traditioneller Nutzpflanzen und deren Patentierung. Der Verlust der Biodiversität und die unkontrollierte Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen gefährden die Lebensmittelproduktion der Zukunft. Im Gegensatz dazu ist Kuba frei, seine Politik selbst zu bestimmen. Im Frühjahr des vergangenen Jahres kam aus Kuba eine Meldung über die bedauerliche Tatsache, dass dort erstmals gentechnisch veränderter Mais im Freilandversuch getestet wird. Der kubanischen Wissenschaft werden keine Denkverbote erteilt, sie ist aber auch keinen kommerziellen Zwängen oder dem Diktat der Profitlogik unterworfen. Es besteht somit durchaus die berechtigte Hoffnung, dass in Kuba die weitgehende Sinnlosigkeit dieser Risikotechnologie und ihre Gefahren noch rechtzeitig zur Kenntnis genommen und daraus die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Das gilt insgesamt dafür, dass eine ökologisch ausgerichtete und nur dem Wohl der Menschen verpflichteten Politik zur Nachhaltigkeit sich nicht nur behauptet, sondern weiter ausgebaut wird.

In ihrem 2006 veröffentlichtem „World Planet Report“ untersuchte die Umweltschutzorganisation WWF alle Länder der Erde in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dabei wurde der Human Development Index der Vereinten Nationen, der u.a. soziale Indikatoren wie Bildung und Lebenserwartung, aber auch das Bruttoinlandprodukt einbezieht, in Verbindung gesetzt mit dem ökologischen Fußabdruck des betreffenden Landes. Dieser bemisst den Verbrauch erneuerbarer Ressourcen, wobei der Ausstoß von Klimagasen stark ins Gewicht fällt. Das wohl auch für die Autoren überraschende Ergebnis der Studie war, dass Kuba als einzigem Land Nachhaltigkeit bescheinigt werden musste. Der hohe soziale Entwicklungsstand Kubas wurde mit einer angemessen geringen Umweltbelastung erreicht.

Die im Protokoll von Montreal festgesetzte Reduzierung der Treibhausgase um 50% bis Ende des Jahres 2007 wurde von Kuba bereits im September des Jahres mit 74% deutlich übertroffen (Granma Internacional, Número 37, 16.09.2007). Anfang 2008 äußerte sich die Direktorin der UNO-Umweltbehörde für die Region, Kakuko Nagatani, so: „Kuba beweist der Welt, nicht nur Lateinamerika und der Karibik, dass es trotz ökonomischer Schwierigkeiten möglich ist, sich zu entwickeln, ohne die Umwelt zu strapazieren. Vor allem gibt es hier eine Vision für die Zukunft.“ (Neues Deutschland, 02.02.2008)

Der Weg der kubanischen Revolution war nirgends vorgezeichnet. Man musste durch die Praxis Erfahrungen sammeln und daraus den nächsten Schritt ableiten. Die auf Gerechtigkeit und die Entwicklung des Menschen gerichtete Gesamtperspektive wurde dabei nie aus den Augen verloren und sie wurde bis heute immer wieder deutlich sichtbar, auch wenn die Politik oft einem Zickzack-Kurs ähnelte und manche Schritte und Neuerungen dazu geeignet waren, bei den eingangs erwähnten Kuba-Astrologen Fieberschübe auszulösen. Diese Leute können einfach nicht verstehen, dass der Sozialismus auf Kuba überhaupt nicht zur Disposition steht. Ihre abenteuerlichen Weissagungen über das Ende der Revolution waren stets genauso schnell Makulatur, wie die kubanische Politik in der Lage war, mit flexiblen Kurskorrekturen auf Fehlentwicklungen zu reagieren.

Das solide Fundament der sozialistischen Gesellschaft war stets die soziale Absicherung für ihre Menschen. Kuba war und ist in der Realität, was die reiche Bundesrepublik Deutschland immer nur vorgab zu sein: ein Sozialstaat, der diesen Namen verdient. Mit der nachhaltigen und ökologischen Wende wurden weitere wichtige Schritte in eine zukunftsfähige Entwicklung getan, die weltweit Vorbildcharakter haben. Der Reichtum an Bildung und Kultur, über den die Kubaner verfügen, ist dabei ein wichtiges Gegengewicht zur relativen materiellen Armut und zu den schlechten wirtschaftlichen Voraussetzungen. Die Intelligenz der in humanistischem Sinne gebildeten Menschen und ihr Verständnis für das realistisch Machbare sollten als Faktor gesellschaftlicher Stabilität nicht unterschätzt werden.

Veröffentlicht unter Kubas Zukunftsvision

Weitere Reisemöglichkeiten

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 28, 2013 von kristineOktober 28, 2013
Viele der Begnungsreisen sind mit einem Strandaufenthalt kombiniert oder lassen sich individuell verlängern

Viele der Begnungsreisen sind mit einem Strandaufenthalt kombiniert oder lassen sich individuell verlängern

Viele der Begnungsreisen sind mit einem Strandaufenthalt kombiniert oder lassen sich individuell verlängern

Wer Land und Leute kennenlernen möchte und sich nicht für eine der Workcamp-Reisen entscheiden will, hat folgende Möglichkeiten:

Reisen des Kubanischen Institutes für Völkerfreundschaft (ICAP)

mit vielen interessanten Begegnungen, Besichtigungen, Veranstaltungen und der Möglichkeit, sich mit Reisenden aus ganz Europa auszutauschen. Preiswert, ca. 300 Euro für drei Wochen + Flug, aber Unterkunft in Mehrbettzimmern. www.icap.cu

Reisen bei speziellen Veranstaltern, die Rundreisen anbieten mit besonderen Besichtigungsorten (z. B. die Kommandantur der Rebellen in der Sierra Maestra) und / oder besonderen Terminen (1. Mai, Buchmesse, Salsakongresse). Wer individuell reisen und in Hotels übernachten will, sollte sich ebenfalls das Angebot bei diesen Reisveranstaltern ansehen, weil es wesentlich billiger ist, die Hotels von hier aus zu buchen als in Cuba (Gutscheinsystem).

avenTOURa

kleine Gruppen, Büro in Havanna im Barcadi-Hochhaus, Tel.: 0761 / 21 16 99-0, Hamburg, Margaretenstr. 41, Tel.: 0761 – 21 15 99 – 30) www.aventoura.de

Mundo Libre Reisen

gehört Barbara Köhler, die Fidel Castro in dem Buch von Igancio Ramonet übersetzt hat.
Tel.: 06147 / 20 15 20) www.mundo-libre-reisen.de

Veröffentlicht unter Weitere Reisen

Workcamps in unseren Milchprojekten

Cuba Sí Hamburg Veröffentlicht am Juli 28, 2013 von kristineOktober 28, 2013

Seit ca. 10 Jahren veranstaltet Cuba Sí in Kooperation mit der kubanischen Viehzüchtervereinigung ACPA Workcamps auf den von uns geförderten Rinderfarmen in den Provinzen Havanna, Sancti Spiritus und Guantánamo.

Die "Casa de la piedra" ist das Zuhause für die Teilnehmer an unseren Workcamps in der Provinz Havanna.

Die „Casa de la piedra“ ist das Zuhause für die Teilnehmer an unseren Workcamps in der Provinz Havanna.

Dies ist eine gute Möglichkeit, abseits des Massentourismus das ländliche Kuba zu erfahren, mit Kubanern zu arbeiten und zu feiern und ihre Lebensbedingungen, Alltagsproblememe, ihre Kultur und ihre Einstellungen unmittelbar kennenzulernen.

Dabei werden leichte Arbeiten in den Farmen ausgeführt. Diese dienen nicht der Erhöhung der Produktion, sondern der Begegnung mit den Bauern und Beschäftigten auf den Projekten. Eine gute körperliche Konstitution der Teilnehmer ist dennoch wünschenswert. Ergänzt wird die Arbeit durch Begegnungen mit Vertretern kubanischer Massenorganisationen, Besuche sozialer Einrichtungen und Ausflüge in die Umgebung. Die Gruppen werden von einem Mitglied von Cuba Sí als Übersetzer und Kontaktperson begleitet und es gibt ein Vorbereitungstreffen.

Die Unterbringung erfolgt in einfachen Gästehäusern in Mehrbettzimmern auf den Projekten selbst. Dort wird für die Besuchergruppen auch gekocht, einige Mahlzeiten werden auch in den Kantinen auf den Projekten eingenommen.

Cuba Sí Berlin bietet pro Jahr vier dreiwöchige Termine an. Unter www.cuba-si.org gibt es weitere Informationen dazu. Da diese Termine oft frühzeitig ausgebucht sind, besteht auch die Möglichkeit, für bereits bestehende Gruppen von 6-9 Teilnehmern zusätzlich Termine zu organisieren, auch direkt in Kontakt mit der Hamburger Ortsgruppe von Cuba Sí. Dabei sind auch Aufenthalte von z.B. nur zwei Wochen möglich sowie eine spezielle inhaltliche Schwerpunktsetzung für das Programm auf Kuba, wobei eine solche Organisierung etwas zeitlichen Vorlauf benötigt. Sprecht uns darauf an. Der Aufenthalt auf Kuba kann vor oder nach dem Workcamp individuell z.B. durch einen Badeurlaub verlängert werden.

Veröffentlicht unter Workcamps

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